Die Wahl der richtigen Kleidung ist bei Outdoor-Aktivitäten genauso wichtig wie im Alltag, wenn Du viel draußen unterwegs bist. Damit Du weder frierst noch ins Schwitzen gerätst, ist die richtige Kombination aus Material, Isolationsleistung und Schutz entscheidend. Wir erklären Dir, welche Jacke für welche Temperatur geeignet ist und was Du bei hoher Bewegungsintensität und ungemütlichem Wetter wie Nässe und Wind anziehen kannst.
- ab 15 Grad: Softshelljacke
- ab 10 Grad: dünne Kunstfaser-Isolationsjacke oder Hybridjacke
- unter 10 Grad: mitteldicke Isolationsjacke, Winterjacke
- unter 5 Grad: dicke Isolationsjacke mit Kunstfaser oder Daune
Grundsätzlich gilt: Welche Jacke bei welchen Temperaturen geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa Deinem individuellen Kälteempfinden, aber auch von Müdigkeit oder der Intensität der Bewegung.
Unabhängig von Art und Umfang der Bekleidungsschichten können diese nur isolieren, was auch tatsächlich an Wärme vom Körper erzeugt wird. Umgedreht sollte mit steigender körperlicher Aktivität immer auch die Atmungsaktivität der gewählten Kleidung steigen, um Überhitzung zu vermeiden.

Bergzeit
Passt die Jacke zur Temperatur, macht das Draußensein Spaß.
Was anziehen bei 15 bis 18°C?
Leichte und flexible Kleidung ist bei frühlingshaften Temperaturen bis 18 Grad gefragt. Je intensiver Du Dich bewegst, desto atmungsaktiver sollte sie sein.
Wenig Bewegung
Bei mildem Wetter um die 16 oder 17 Grad sind atmungsaktive, leichte Schichten ideal. Ein dünnes Funktionsshirt aus Merinowolle oder schnelltrocknender Kunstfaser bietet ein angenehmes Tragegefühl bei Temperaturen über 15 Grad. Als Außenschicht eignet sich eine Softshelljacke, die vor Wind schützt und leichtem Regen standhält. Sollte es im Laufe des Tages wärmer werden, ist eine solche leichte Jacke auch schnell im Rucksack verstaut.
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Für die Beine sind elastische Wanderhosen aus Funktionsmaterial optimal, da sie sowohl Komfort als auch ein angenehmes Klima bieten.
Viel Bewegung
Für schnellere Outdoor-Aktivitäten liegt der Fokus auf Atmungsaktivität. Ein Funktionsshirt mit Mesh-Einsätzen verbessert die Luftzirkulation, während eine dünne Windjacke oder ein Windbreaker (Gewicht etwa 150 bis 200 Gramm) als Schutz gegen Wind dient. Trekking- und Wanderhosen mit Zip-off-Funktion sowie leichten Stretch-Einsätzen bieten maximale Flexibilität.
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- T-Shirt aus Funktionsmaterial (z.B. Merino-T-Shirt)
- ggf. dünnes Fleece oder eine leichte Weste
- Softshelljacke, komplett oder am Rumpf winddicht und wasserabweisend
- Wanderhose, leichte Softshellhose oder Zip-Hose
Was anziehen bei 12 bis 14°C?
Vielseitig und wetterfest sollte die Kleidung bei kühleren Temperaturen um die zwölf oder 13 Grad sein.

Bergzeit
Drunter ein Fleece, drüber eine Weste oder dünne Isolationsjacke – damit machst Du in der Übergangszeit nichts falsch.
Wenig Bewegung
Bei Temperaturen um die 13 oder 14 Grad empfiehlt sich ein Midlayer aus dünnem Fleece (etwa 150 bis 200 Gramm pro Quadratmeter Flächengewicht). Dieses Material bietet eine angenehme Wärme ohne Überhitzung. Als Baselayer ist in der Übergangszeit ein leichtes Longsleeve ideal. Kombiniert mit einer wasserabweisenden, dünn gefütterten Isolationsjacke mit einer Füllung aus Kunstfaser (etwa 40 bis 60 Gramm pro Quadratmeter) bist Du gegen Wetterumschwünge geschützt. Für die Beine bieten sich leichte Softshellhosen an.
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Viel Bewegung
Bewegst Du Dich in der Übergangszeit intensiver, kommt das Zwiebelprinzip ins Spiel: Ein langärmeliges Baselayer aus Merinowolle (etwa 150 bis 200 Gramm pro Quadratmeter) hält die Haut trocken und kühlt auch im feuchten Zustand nicht aus. Eine Basisschicht aus Kunstfaser ist perfekt, wenn die Bewegung sehr schweißtreibend ist und der Feuchtigkeitstransport die höchste Priorität hat.
Darüber sorgt je nach Bedarf ein Midlayer wie eine Fleecejacke mit Stretch-Einsätzen für Bewegungsfreiheit. Eine Hybridjacke mit winddichten Einsätzen und leichter Kunstfaserfüllung (etwa 40 Gramm pro Quadratmeter) schützt bei wechselhaftem Wetter und hält bei Wind den Rumpf geschützt, wenn das Quecksilber auf elf oder zwölf Grad sinkt. Softshell-Wanderhosen mit wasserabweisender Beschichtung sind die perfekte Wahl.
👉 Empfehlungen für gute Hybridjacken findest Du in unserem Testsieger-Überblick „Die besten Softshelljacken“ unter der Rubrik Winter-Softshells.
- Langärmeliges Kunstfaser- oder Merino-Longsleeve
- Midlayer je nach Bewegung, z.B. leichte Fleecejacke bis 200 Gramm pro Quadratmeter
- Leichte Kunstfaser-Isolationsjacke (wind- und wasserabweisend, sonst optional Hardshell drüber)
- Softshellhose oder etwas wärmere Wanderhose
Was anziehen bei 5 bis 10°C?
Bei Temperaturen unter zehn Grad geht es darum, Wärme und Funktionalität zu kombinieren.
Wenig Bewegung
Ein etwas dickerer Midlayer (z. B. warme Fleecejacke mit 200 bis 250 Gramm pro Quadratmeter) und/oder eine Kunstfaserjacke mit einer Füllung von etwa 60 bis 80 Gramm pro Quadratmeter sorgt bei Temperaturen bis zehn Grad für angenehme Wärme.
Eine leicht gefütterte Jacke mit wind- und wasserabweisender Außenhülle schützt zuverlässig vor Wind und leichtem Regen, für stärkeren Niederschlag eignet sich eine wasserdichte Hardshelljacke als äußere Schicht.
Darunter eignet sich Merinowolle als Baselayer. Diese überhitzt nicht, wenn man wechselnden Temperaturen ausgesetzt ist, beispielsweise wenn es morgens noch vier Grad kühl ist und das Thermometer im Laufe des Tages auf acht oder neun Grad klettert. Der Unterkörper bleibt bei Temperaturen um die fünf bis sechs Grad mit einer langen Unterhose aus leichter Merinowolle oder Kunstfaser angenehm warm.
👉 Ausgezeichnete warme Baselayer stellen wir Dir in unserem Testsieger-Überblick zur besten Thermounterwäsche vor.

Bergzeit
Eine Hardshelljacke schützt als äußere Schicht vor Wind und Nässe und erhöht die gefühlte Temperatur um einige Grad.
Viel Bewegung
- Ein dickes Baselayer aus Merinowolle (etwa 200 Gramm pro Quadratmeter) oder Kunstfaser sorgt bei frischen Temperaturen um die sieben Grad für Wärme und Feuchtigkeitsmanagement.
- Darüber bietet ein Midlayer wie ein Fleece (200 bis 250 Gramm pro Quadratmeter) oder eine Weste ausreichende Isolierung.
- Eine Hardshelljacke mit Membran (z. B. Gore-Tex, zwei oder drei Lagen) schützt vor Regen und Wind. Das lässt die gefühlte Temperatur nochmal um zwei bis drei Grad steigen.
- Winddichte und wasserabweisende Softshell- oder Hybridhosen mit Innenfutter aus Mikrofleece halten die Beine warm.
👉 Die besten Regen- und Hardshelljacken findest Du in unserem Regenjacken-Testsieger-Überblick.
Was anziehen bei 0°C?
Wenn es um die 0 Grad kalt ist, steht bei der Kleidung der Schutz vor Kälte und Wind im Mittelpunkt.
Wenig Bewegung
Für Temperaturen um den Gefrierpunkt ist eine dicke Isolationsschicht essenziell. Eine Kunstfaser- oder Daunenjacke mit einer Füllmenge von 80 bis 100 Gramm pro Quadratmeter bietet exzellente Wärmeleistung. Unter der Jacke sorgt ein Midlayer aus dickem Fleece oder eine leichte isolierte Weste für zusätzliche Wärme.
👉 Top-Daunenjacken empfehlen wir Dir in unserem Testsieger-Überblick zu den besten Daunenjacken.

Bergzeit
Spätestens wenn das Thermometer unter 5 Grad fällt, kannst Du die dicke Winterjacke auspacken.
Lange Unterhosen und darüber Thermohosen mit winddichter Außenschicht und gefütterten Innenseiten schützen die Beine vor Kälte. Accessoires wie winddichte gefütterte Handschuhe, ein Schal und eine Mütze sind unverzichtbar, wenn das Thermometer nur ein oder zwei Grad anzeigt. Wer schnell kalte Füße bekommt, sollte zu gefütterten Winterstiefeln greifen.
Viel Bewegung
Beim Wandern oder Bergsport um die 0 Grad bildet ein Longsleeve aus warmer Merinowolle (etwa 200 bis 260 Gramm pro Quadratmeter) die Basis. Darüber sorgt ein isolierender Midlayer, zum Beispiel eine leichte Daunen- oder Kunstfaserweste oder Hybridjacke mit etwa 60 bis 80 Gramm pro Quadratmeter Füllung, für ausreichend Isolation der Körpermitte. Eine Hardshelljacke mit hoher Wassersäule (mindestens 10.000 Millimeter) schützt vor Schnee und Wind.
Für die Beine eignen sich gefütterte Softshellhosen oder spezielle Winter-Wanderhosen. Damit Hände, Kopf und Hals den Elementen nicht ausgeliefert sind, gehören winddichte Handschuhe und ein Schlauchtuch sowie ein Stirnband zum Outfit.
Was anziehen bei -10°C und kälter?
Extremwetter meistern: So kannst Du Dich bei Temperaturen ab dem zweistelligen Minusbereich anziehen.

Bergzeit
Wenn’s richtig zapfig wird, müssen dicke Jackenschichten her.
Wenig Bewegung
Bei extremer Kälte ist eine dicke Daunenjacke (Füllmenge ab 100 Gramm pro Quadratmeter Bauschkraft ab 650 cuin) oder eine hochwertige warme Kunstfaserjacke unverzichtbar. Ein Baselayer aus Merinowolle (260 Gramm pro Quadratmeter) sorgt für Grundwärme, während ein dicker Fleece- oder Kunstfasermidlayer die Wärme hält.
Thermohosen mit isolierendem Innenfutter und wasserabweisender Außenschicht sind ideal, um die Kälte abzuhalten. Winterstiefel mit Isolationsmaterial (zum Beispiel Primaloft) schützen die Füße, und warme Handschuhe wie zum Beispiel Fäustlinge sind Pflicht.
Viel Bewegung
Für hohe körperliche Aktivität in extremer Kälte ist ein dreilagiges System unerlässlich: Ein schweres Baselayer (etwa 260 Gramm pro Quadratmeter), ein dick isolierter Midlayer (zum Beispiel Daunenjacke mit 100 Gramm pro Quadratmeter Füllung) und eine robuste Hardshelljacke bieten maximalen Schutz. Letztere sollte weit geschnitten sein oder eine Nummer größer gewählt werden, um der darunter liegenden Isolationsschicht ausreichend Raum zu lassen.
Gefütterte Bergsporthosen oder isolierte Winter-Wanderhosen sind notwendig, ergänzt durch dicke Handschuhe, eine Sturmhaube und isolierte Bergstiefel. Alle Reißverschlüsse sollten mit Handschuhen bedienbar sein, um in anstrengenden Passagen kurz „stoßlüften“ zu können.
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