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6 Schritte zum perfekten Schuh

So findest Du Wanderschuhe & Bergstiefel für Kinder

8 Minuten Lesezeit
Das richtige Schuhwerk ist für Outdoor-Kinder mindestens genau so wichtig wie für Erwachsene. Nur wenn der Bergstiefel nicht drückt, wird die Tour zum großen Erlebnis. Wir geben sechs Tipps für den Schuhkauf und verraten, welcher Wanderschuh zu welchem Abenteuer passt.

Kinder wollen oft so sein wie die Erwachsenen. Das gilt auch für die Ausrüstung der jungen Outdoorer. Die Großen sind mit hochwertigem Schuhwerk in den Bergen unterwegs, warum sollen sich die Kinder mit glitzernden Schuhen begnügen, die selbst am Spielplatz eine Gefahr sind?

Kinderschuhe müssen optimal passen, Halt geben und (fast) jedes Abenteuer mitmachen. Das gilt ganz besonders für Wanderschuhe. Wie man das richtige Modell findet, verraten die Bergzeit Experten.

Passt der Schuh? Wie man den perfekten Kinder-Wanderschuh findet, erfährst Du in diesem Beitrag.

Bergzeit

Passt der Schuh? Wie man den perfekten Kinder-Wanderschuh findet, erfährst Du in diesem Beitrag.


#1. Die richtige Größe ermitteln

„Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun“, sagte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. Doch wenn der erste Schritt bei einer Wanderung unangenehm ist, vergeht schnell die Freude. Hier sind Kinder und Eltern gleich. Niemand möchte mit Wanderschuhen unterwegs sein, die drücken oder zu weit sind. Wichtig ist es daher, die richtige Größe zu ermitteln.

Denn wenn Eltern die Kinder fragen, ob ein Schuh passt, kriegen sie oft nur eine zögerliche Antwort oder ein „Weiß nicht.“ Der Grund: Das Nervensystem der Füße ist noch nicht ausgereift, Kinder spüren schlichtweg nicht, wenn der Schuh drückt.

Hilfe! Wie finde ich die richtige Schuhgröße bei meinem Kind? In diesem Beitrag geben wir Dir grundlegende Fakten und Hilfsmittel rund um Kinderfüße und Kinderschuhe an die Hand!

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Um die Schuhgröße zuhause zu ermitteln, hilft die Wand-Strich-Methode (für eine ausführliche Anleitung dazu siehe Link oben). Dabei kannst Du den Fuß des Kindes an der Wand auf ein Blatt Papier stellen und die Mitte der Ferse sowie längste Stelle an den Zehen markieren. Der Abstand zwischen diesen Punkten entspricht der Fußlänge.

Alternativ lässt Du die Fußlänge bei einem Spezialisten im Laden nachmessen (zum Beispiel in den Bergzeit Filialen in Gmund und Holzkirchen), weil die dafür die entsprechenden Messplatten haben. Den gemessenen Wert kannst Du im Anschluss mit den Größentabellen der Hersteller vergleichen.

Gerade kleinere Kinder können noch nicht zuverlässig Auskunft geben, ob ihnen der Schuh passt - da lohnt der Gang zum Fachmann.

Bergzeit

Gerade kleinere Kinder können noch nicht zuverlässig Auskunft geben, ob ihnen der Schuh passt – da lohnt der Gang zum Fachmann.


Die optimale Zugabe bei Kinderschuhen hat des Forschungsteam „Kinderfüße-Kinderschuhe“ mit 12 bis 17 Millimeter zusätzlich zur Fußlänge definiert. Kleiner sollten Kinderschuhe nicht ausfallen – aber auch nicht größer. Gerade bei teuren Bergschuhen sind Kinder oft mit viel zu großen Schuhen unterwegs. Dahinter steckt die Idee, dass die Kleinen zu schnell aus den Outdoor- oder Trekkingschuhen herauswachsen. Eine oder zwei Nummer größer und die Kinder können den Schuh deutlich länger nutzen – so die Vorstellung.

Zu große Schuhe sind problematisch für den Halt im Schuh und es besteht die Gefahr umzuknicken oder zu stolpern.

Thomas Kumschier, Junior Brand Manager Bergzeit

Damit die Kleinen nicht zu sehr in den zu großen Schuhen hin und her rutschen, müssen die Kinder dann häufig ein oder zwei Paar Socken zusätzlich anziehen. Dazu meint Thomas Kumschier, Junior Brand Manager bei Bergzeit: „Es gilt das gleiche wie bei den Erwachsenen; es ist durch ein zweites Paar Socken kein optimaler Halt im Schuh gegeben und dadurch auch die Gefahr des Umknickens oder Stolperns zu groß. Es können Reibungen entstehen, die nach einer gewissen Zeit sehr unangenehm werden können, wodurch dann auch der Spaß schnell verloren geht! Lieber vorübergehend mit einer zweiten dünnen Einlagesohle probieren.“

#2. Auch der Leisten muss stimmen

Nicht nur bei der Schuhgröße, auch beim Leisten (ein Fußmodell aus Holz, das die Passform des Schuhs bestimmt) gibt es Unterschiede. Breite Kinderfüße brauchen einen großzügigen Leisten – ist der Schuh zu schmal, kommt es zu Reibungen und Druckschmerzen. Wanderfreude kommt dabei nicht auf.

Umgekehrt können schmale Füße in einem zu breiten, zu hohen Schuh ebenfalls zu Problemen führen: Neben mangelndem Halt kann es zu Fehlstellungen und Abnutzung vom Gelenkknorpel kommen. Ein Schuh mit zu viel Volumen kann außerdem zu Entzündungen führen.

#3. Ein guter Griff: Die Sohle des Kinderschuhs

Auch bei Touren für Familien kann an manchen Stellen die Gefahr bestehen, auszurutschen. Wurzeln, die sich offen über den Wanderweg ziehen, nasse Steine oder glattgescheuerte Felsen. Ein sicherer Tritt ist in den Bergen extrem wichtig. Hier helfen nur Trekkingstöcke und Wanderschuhe mit einer griffigen Sohle. Dies gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen.

„Eine griffige Sohle ist für einen Kinderbergschuh schon von großer Bedeutung, da es die Rutschgefahr um ein Vielfaches verringert. Und Kinder laufen eben auch oft unüberlegt über jeden Untergrund. Auch auf matschigem oder nassem Untergrund beim Wandern kann eine griffige Sohle Stürze oder ähnliches vermeiden,“ erklärt Michel Pfaff, Schuheinkäufer bei Bergzeit.

Wer griffige Sohlen an seinen Wanderschuhen hat, der braucht seltener das Erste-Hilfe-Set.

Bei der Anprobe ist es wichtig, die Sohle genauer anzusehen. Welchen Eindruck macht das Profil? Auch hilft es, den Kinderwanderschuh in die Hände zu nehmen und diese zu testen. Wie leicht lässt sich die Sohle nach oben Richtung Schaft biegen? Wie stabil ist der Wanderschuh seitlich?

Da Kinder gern jede Herausforderung im Gelände annehmen...

Uli Wittmann

Da Kinder gern jede Herausforderung im Gelände annehmen…


Da Kinder gern jede Herausforderung im Gelände annehmen...

Unsplash, Kelly Sikkema

.. und magisch von Pfützen angezogen werden, sollten Eltern auf ein gutes Sohlenprofil und – je nach Wetter und Einsatz – auf eine Membran achten.


#4. Alles dicht? Die Frage nach der Membran

Immer noch gibt es Diskussionen darüber, ob Wanderschuhe mit Membran Sinn machen. In einem Punkt sind die Kinder den Erwachsenen voraus. Denn bei ihnen spielt die Atmungsaktivität (noch) keine so große Rolle. Dazu meint Thomas Kumschier aus dem Bergzeit Team: „Da Kinder besonders gerne durch Matsch und Pfützen laufen, ist eine Membran durchaus sinnvoll. Außerdem haben Kinder noch nicht das Problem wie Erwachsene, schnell Schweißfüße zu bekommen.“

Eine Membran ist bei Kinder-Outdoorschuhen durchaus sinnvoll.

Thomas Kumschier, Junior Brand Manager Bergzeit

Wenn es sich bei den Schuhen um Allround-Modelle handelt, können die Kinder diese auch in der Übergangszeit anziehen. Schmuddelwetter mit Wolkenbrüchen auf dem Weg zur Schule oder den Kindergarten verursachen bei den Kleinen keine nassen Füsse, wenn die Kinder-Wanderschuhe wasserdicht sind. Und wenn am Spielplatz Pfützen stehen, können die Kinder sich dort trotzdem austoben.

#5. Wanderschuh = Wanderstiefel? Setzen, sechs!

Bei vielen Eltern und Wanderliebhabern sind Wanderschuhe und Wanderstiefel ein und dasselbe. Damit liegen sie ein wenig daneben. Ein Wanderschuh lässt sich, dank seines niedrigen Schaftes, vielseitiger einsetzen. Egal ob rasante Fahrten mit dem Bobby-Car oder Roller, ein Wanderschuh lässt sich auch im Kindergarten oder der Schule anziehen – ein echtes Allround-Talent eben.

Hingegen bietet der Wanderstiefel mit seinem höheren Schaft den jungen Alpinisten viel Sicherheit in den Bergen. Mit diesen lassen sich Bergtouren und Klettersteige meistern. Vor dem Kauf ist es also sinnvoll, sich zu überlegen, wo die Kinder hauptsächlich mit den Schuhen unterwegs sein sollen.

#6. Materialfrage: Leder oder Synthetik?

Fragezeichen haben manche Eltern in den Gesichtern, wenn sie das Material der Outdoorschuhe für ihre Kinder aussuchen. Welches Obermaterial sollen die Wanderschuhe haben? Flexibel und deutlich leichter sind die Modelle mit einem hohen textilen Anteil. Der Vorteil von einem Kinderschuh mit Leder als Obermaterial ist dessen Haltbarkeit und dass er robust ist. Auch was die Pflege angeht, unterscheiden sich ein Voll-Lederschuh und ein Outdoorschuh mit vielen textilen Einsätzen.

Wichtig ist vor dem Kauf zu wissen, wo die Kinder den Schuh überwiegend anhaben.

Ein hochwertiger Wanderschuh aus Leder ist für das Toben am Spielplatz fast ein wenig zu schade. Während ein ultraleichter, luftiger Outdoorschuh bei einer Bergtour an seine Grenzen stößt.

Breiter Fuß, schmaler Fuß, hoher Rist... Kinderfüße sind so unterschiedlich wie die von Erwachsenen.

Bergzeit

Breiter Fuß, schmaler Fuß, hoher Rist… Kinderfüße sind so unterschiedlich wie die von Erwachsenen.


Bergzeit empfiehlt: Die besten Wanderschuhe für Kinder

Die Wanderung beginnt schon damit, den passenden Schuh zu finden. Hier findest Du Empfehlungen des Bergzeit Einkaufsteams für Kinder-Wanderstiefel verschiedener Marken.

Der Klassische: CMP Rigel Mid

Ein Wanderschuh im klassischen Wildleder-Look: Die stabile, mittelhohe Konstruktion des CMP Rigel Mid WP aus Leder hat eine für Kinderfüße optimierte Passform und besticht durch Wetterschutz mit atmungaktiver Clima Protect-Membran. Im Knöchelbereich schützt eine externe Stützung vor dem Umknicken.

Der Leichte: Salewa Alp Trainer Mid GTX

Salewa beweist mit dem Alp Trainer Mid GTX wie gut sich Stabilität mit Leichtigkeit verbinden lässt. Das ausgeklügelte 3F-System sorgt dafür, dass Schnürung und Obermaterial eine stabile Einheit herstellen, was einen besonders guten Fersen- und Knöchelhalt gewährleistet. Hochwertiger Michelin-Gummi in der Sohle verhindert unfreiwillige Rutschpartien.

Der Bequeme: Meindl Boneto Mid

Wanderanfänger oder Kinder mit breiteren Füßen werden den Meindl Boneto Mid mit komfortablem Leisten lieben. Mit seiner Meindl Multi Trail Junior Sohle behalten die jungen Wanderer immer die Bodenhaftung. Dank wasserdichtem und atmungsaktivem Futter sind sie für alle Wetterbedingungen gerüstet.

Der Vielseitige: Lowa Robin Evo GTX Qc

Beweist sich auf dem Spielplatz genauso wie auf den ersten kleinen Wanderungen: Dieser robuste und leichte halbhohe Wanderstiefel von Lowa ist aus einem Mix aus Textil und Veloursleder und schützt Kinderfüße mit Gore-Tex-Membran vor der Nässe. Die Lowa AL-K IV Profilsohle bietet viel Sicherheit.

Der Stabile: Lowa Kody Evo GTX Mid

Der Kody Evo GTX Mid ist ein halbhoher Schnürstiefel, der Elemente klassischer Berg- und moderner Funktionsschuhe gleichermaßen in sich vereint. Er wurde den Bergschuhen für Erwachsene nachempfunden, ist aber deutlich abgestimmt auf die Anatomie der jungen Outdoorer. Ideal für Abenteuer in den Mittelgebirgen oder moderate Touren in den Alpen.

Der Sportliche: Scarpa Neutron Mid Kid GTX

Man könnte sagen, bei diesem Schuh handelt es sich um einen „echten Italiener“. Sein Schaft ist perfekt für Kinder, die eher schmalere Füße haben. Luftdurchlässiges Mesh in Kombination mit wasserdichter Gore-Tex-Membran machen ihn zu einem tollen Allrounder. Die gut profilierte Sohle punktet auf allen Untergründen.

Hier findest Du noch mehr Wanderschuhe für Kinder im Bergzeit Shop

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