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Ab in die Alpen!

Wandern rund um München: Mit Bus und Bahn in die Münchner Berge

11 Minuten Lesezeit
Von München aus kann man sie an schönen Tagen schon sehen: die Alpen. Die Gipfel locken zu unzähligen Wanderungen und viele davon sind bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Gemeinsam mit dem Rother Bergverlag stellen wir Dir hier fünf tolle Wanderungen für einen Ausflug in die Münchner Berge vor.

Raus aus der Stadt und ab in die Alpen – von München aus kein Problem. Wäre da nicht der Stau in Richtung Süden. Zum Glück lassen sich die schönen Wanderungen in den nahgelegenen Bergen Münchens aber auch bequem mit Bus und Bahn erreichen. Ob Bayrische Voralpen, Wetterstein, Karwendel, Ammergauer Alpen, Rofan, Kaisergebirge oder Berchtesgadener Alpen – eine entspanntere Anreise zum Wandern als mit dem Zug gibt es sicherlich nicht! Wir stellen Dir fünf schöne Wanderungen zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln vor.

Die folgenden Touren stammen aus dem Rother Wanderführer „Mit Bahn und Bus in die Münchner Berge“ von Gerhild Abler und Antje Sommer.

1. Wanderung auf die Kohlbergspitze

Aussichtskanzel im Danielkamm

Die Zugverbindung von München über Garmisch-Partenkirchen nach Reutte in Tirol macht ein äußerst reizvolles Eck des Ammergebirges für Münchner bequem erreichbar. Mit meist durchgehendem Zug bist Du in gut zwei Stunden in Bichlbach, dem Ausgangspunkt dieser Wanderung. Die Tour ist überaus lohnend: Der Einstieg ist direkt hinter dem Bahnhof, kleine Steige führen durch schöne Landschaft den Berg hinauf mit zunehmend freier werdenden Blicken. Das Gipfelerlebnis muss man sich eher mit Bergdohlen als mit Menschen teilen und die Aussicht ist grandios: Sie reicht vom Plansee und Ammergebirge im Norden über Zugspitze, Mieminger Kette, Zentralalpen, Lechtaler Alpen mit Rotem Stein und Thaneller bis in die Allgäuer und Tannheimer Berge.

Am Gipfel der Kohlbergspitze genießen wir den herrlichen Blick zum Plansee mit dem Säuling im Hintergrund.

Gerhild Abler, Antje Sommer

Am Gipfel der Kohlbergspitze genießen wir den herrlichen Blick zum Plansee mit dem Säuling im Hintergrund.


Tourensteckbrief

Über kleine Steige führt der Weg durch schöne Landschaft den Berg hinauf mit zunehmend freier werdenden Blicken.

Karte: Freytag & Berndt, Höhenprofil: Rother Bergverlag

Über kleine Steige führt der Weg durch schöne Landschaft den Berg hinauf mit zunehmend freier werdenden Blicken.


  • Wegbeschaffenheit: gute Bergsteige
  • Gehzeit: 5:45 Std
  • Höhenunterschied: 1130 m auf, 1130 m ab
  • keine Einkehr unterwegs vorhanden
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Ausgangspunkt: Bahnhof Bichlbach-Berwang, erreichbar ab München Hbf mit dem Zug (RB 60).

Tourenbeschreibung

Um vom Bahnhof Bichlbach-Berwang (1), 1079 m, zum Ausgangspunkt der Tour auf der anderen Seite des Baches zu kommen, machen wir zunächst einen kleinen Umweg: Wir gehen durch die Unterführung unter der Bundesstraße hindurch zur Kirche, vor dieser rechts und gleich wieder rechts. Rechts am Kohlberghof vorbei gelangen wir durch eine weitere Unterführung auf die andere Seite der Bundesstraße zurück. Dann geht es unter den Bahngleisen hindurch, durch ein Gatter und über den Bach.

Hier beginnt der Steig auf die Kohlbergspitze, der nach kurzer Zeit in den Wald eintaucht und in steilen Kehren aufwärtsführt. Anfangs hört man den Verkehr von der Bundesstraße noch recht deutlich, mit der Zeit aber wird es ruhiger. Nach gut 45 Minuten verlassen wir den Wald und folgen weiter dem Hauptweg. Wie schon vom Tal sehen wir auch von hier oberhalb von Lawinenverbauungen das Gipfelkreuz der Kohlbergspitze. Der schöne Steig führt nun meist durch lichten Wald in Kehren weiter bergauf. Nach insgesamt einer guten Stunde kommen wir an einer Quelle mit Rastbank vorbei.

Der Höhepunkt unserer Wanderung, der Gipfel der Kohlbergspitze, auf dem wir ein grandioses Panorama erleben.

Gerhild Abler, Antje Sommer

Der Höhepunkt unserer Wanderung, der Gipfel der Kohlbergspitze, auf dem wir ein grandioses Panorama erleben.


Der Höhepunkt unserer Wanderung, der Gipfel der Kohlbergspitze, auf dem wir ein grandioses Panorama erleben.

Gerhild Abler, Antje Sommer

Frühnebel über unserem Startort Bichlbach: im Hintergrund Roter Stein und Kamp.


Schließlich erreichen wir eine Gabelung (2), an der es in beide Richtungen auf die Kohlbergspitze geht. Wir folgen rechts dem einfacheren Weg und treffen gleich darauf auf einen Wendeplatz, an dem eine von rechts aus dem Tal hochkommende Forststraße endet. Links führt unser Steig weiter. Wir queren am Hang entlang, verlassen den Wald und biegen in den Taleinschnitt zwischen Kohlbergspitze und Kesseljoch / Pitzenegg ein. Hier haben wir einen schönen Blick in den Talkessel von Lermoos, auf Daniel, Zugspitze, Mieminger Kette und Pleisspitze mit Gartnerwand. Kurze Zeit später erreichen wir eine Gabelung (3): Rechts führt der Alpenrosensteig weiter. Wir halten uns links, gehen durch Latschen und queren – zwischendrin noch einmal ein kurzes Stück durch Wald – einen Hang mit schöner Aussicht nach Westen. Noch einige Kehren, dann geht es recht steil über den grasigen Hang – das letzte Stück auf dem Rücken – zum Gipfel der Kohlbergspitze (4), 2202 m, hinauf.

Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.

2. Überschreitung des Heimgartens

Wächter des Werdenfelser Landes

Diese Wanderung im Südwesten Münchens ist ein echtes Highlight und führt uns auf durchwegs schönen Steigen abwechslungsreich vom Walchensee ins Loisachtal. Der Walchensee erfreut sich bei Surfern wegen seiner Windverhältnisse und bei Tauchern aufgrund seines klaren, tiefen Wassers großer Beliebtheit. Sein Wasser wird seit 1924 vom Kraftwerk Walchensee im 200 Meter tiefer gelegenen Kochel zur Stromgewinnung genutzt. Unser Aufstieg erfolgt über einen äußerst reizvollen Steig mit zunehmend freier werdenden Blicken auf den türkisfarbenen Walchensee, in die Südabhänge des Heimgartenmassivs und auf die umliegende Bergwelt. An der Hütte kurz unterhalb des Gipfels und auf dem Gipfel selbst kann es an schönen Tagen durchaus lebhaft zugehen, denn viele Wanderer kommen über den Grat vom Herzogstand herüber. In dem Moment, in dem wir den aussichtsreichen Gipfel hinter uns lassen, wird es wieder ruhiger. Unser Abstieg verläuft auf einem wieder sehr schönen Steig, der im unteren Teil wildromantisch an einem Bach entlangführt.

Vom Gipfel des Heimgartens blickt man hinab auf den Walchensee; im Hintergrund das Karwendel mit Schafreuter und Sonnjoch.

Gerhild Abler, Antje Sommer

Vom Gipfel des Heimgartens blickt man hinab auf den Walchensee; im Hintergrund das Karwendel mit Schafreuter und Sonnjoch.


Tourensteckbrief

Auf durchwegs schönen Steigen geht es abwechslungsreich vom Walchensee ins Loisachtal.

Karte: Freytag & Berndt, Höhenprofil: Rother Bergverlag

Auf durchwegs schönen Steigen geht es abwechslungsreich vom Walchensee ins Loisachtal.


  • Wegbeschaffenheit: Problemlose Steige; nur der Abstieg erfolgt im zweiten Teil auf einem ausgewaschenen, leicht rutschigen Weg. Etwas Trittsicherheit nötig.
  • Gehzeit: 6,00 Std
  • Höhenunterschied: 1070 m auf, 1240 m ab
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Heimgartenhütte)
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Ausgangspunkt: Bushaltestelle Herzogstandbahn am Walchensee, Anfahrt mit dem Zug von München Hbf nach Kochel, dann mit dem Oberbayernbus (Nr. 9608) in Richtung Walchensee/ Garmisch-Patenkirchen weiter.
  • Tourenbeschreibung

    Von der Bushaltestelle an der Talstation der Herzogstandbahn (1), 804 m, gehen wir noch gut 50 Meter in Fahrtrichtung an der Hauptstraße entlang, biegen dann rechts in ein Sträßchen ab und halten uns an der Gabelung wiederum rechts. Kurz darauf geht das Sträßchen in einen Forstweg über, dem wir an einem Bach entlang durch den Wald folgen. Der Weg wird schmaler und steigt an. Bald darauf treffen wir auf einen quer verlaufenden Weg, der uns nach rechts über den Bach führt. Wir ignorieren eine Linksabzweigung und folgen kurz darauf an einem Schild dem Weg nach links bergauf.

    Nun geht es auf einem wunderschön angelegten Steig, teilweise über Stufen, teilweise in Kehren, steil auf einen Rücken hinauf. Immer wieder haben wir dabei einen herrlichen Ausblick auf den Walchensee. Dann steigt der Weg nur noch leicht an, bis er schließlich fast höhehaltend auf dem Rücken entlangführt und sich bald darauf nach rechts wendet. Wir gehen nun mit Einblicken in das Heimgartenmassiv auf einem schönen Höhenweg unterhalb des Rotwandkopfs entlang und dann einige Höhenmeter hinab in den Sattel bei der Ohlstädter Alm (2), 1423 m.

    Beim Abstieg Richtung Ohlstadt erstreckt sich das Alpenvorland vor uns.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Beim Abstieg Richtung Ohlstadt erstreckt sich das Alpenvorland vor uns.


    Wer es bequem haben möchte, wandert nun auf dem hier rechts beginnenden Fahrweg (bei Verzweigungen an die Beschilderung Richtung Ohlstadt halten) bis zum Wanderparkplatz 1. An diesem geht es links durch ein Gatter und den Bach entlang zu Wanderparkplatz 2 (7). Schöner ist es, weiter entlang der Kaltwasserlaine abzusteigen. Hierzu folgen wir an dem Wasserbecken dem links wegführenden Steig, der teils direkt am Bach entlang, teils etwas oberhalb davon verläuft. Dann verbreitert sich der Steig zu einem Fahrweg. Wo dieser nach rechts biegt, folgen wir links einem Steig weiter am oder oberhalb des Bachs entlang. Wir ignorieren eine Linksabzweigung zum Bach hinunter. Kurz danach führt unser Weg in Serpentinen abwärts zur Kaltwasserlaine, die wir auf einer Brücke überqueren. Wir wechseln noch zweimal die Bachseite, folgen am linken Ufer dem breiten geschotterten Weg, queren die Kaltwasserlaine erneut und erreichen am rechten Ufer entlang nach wenigen Minuten Wanderparkplatz 2 (7). Dort folgen wir der Straße kurz nach rechts und biegen gleich darauf links in ein Schottersträßchen ein (Ramweg, Sackgassenschild). An dessen Ende folgen wir links dem Fußweg am Bach entlang.

    Hier führt links ein Wirtschaftsweg weiter, wir aber folgen dem Steig geradeaus und überqueren kurz darauf einen Forstweg. Bald danach biegt unser Steig nach rechts und führt zu einem Bachbett hinab, dem wir abwärts folgen. Kurz darauf überqueren wir dieses und einen einmündenden Bach (wir ignorieren den nach rechts führenden Forstweg) und gehen nun am rechten Ufer des Bachs auf einem Steig weiter. Zwei Forstwege, die nach rechts abzweigen, beachten wir nicht und folgen dem Bach bis zu einer Holzhütte und einem Wasserbecken (6), 1020 m.

    Vor dem Gipfel kommen wir an der Tölzer Hütte vorbei - wer keine Gipfelbrotzeit dabei hat, kann sich hier für den weiteren Weg stärken.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Vor dem Gipfel kommen wir an der Tölzer Hütte vorbei – wer keine Gipfelbrotzeit dabei hat, kann sich hier für den weiteren Weg stärken.


    Auf der anderen Straßenseite der Bushaltestelle »Aufstieg Tölzer Hütte« im Rißtal (1), 903 m, gehen wir an Wanderparkplätzen vorbei nach rechts in eine Forststraße. Nach gut 5 Minuten zweigt links ein beschilderter Steig ab, der uns in Kehren, mit allmählich freier werdenden Blicken auf die nördlichste Karwendelkette, durch lichten Mischwald bergauf führt. Nach 1.15 Stunden kommen wir an einem Unterstand vorbei. Der Weg leitet nun nach rechts und führt flacher den steilen Hang oberhalb des Pfandlochgrabens entlang. Wir verlassen den Wald, nehmen an der Verzweigung den Steig links (rechts geht es ebenfalls zur Tölzer Hütte) und gehen in Kehren bergauf. Dann zieht der Weg nach rechts. Wir treffen auf einen querenden Steig, wenden uns nach rechts und erreichen leicht aufwärts kurz darauf die Tölzer Hütte (2), 1835 m.

    Wir überqueren ein Teersträßchen, kommen an Tennisplätzen und einem Schwimmbad vorbei, überqueren erneut ein Teersträßchen und gehen an einer Gabelung rechts zur Hauptstraße. Auf der anderen Seite folgen wir dem Bahnhofweg bis zum Bahnhof von Ohlstadt (8), 636 m.

    3. Wanderung auf den Schafreuter

    Klassiker im Vorkarwendel

    Auf den Schafreuter zu wandern erfreut sich bei Münchnern großer Beliebtheit, und das nicht ohne Grund. Er ist dank des vom Regionalverkehr Oberbayern betriebenen Bergsteigerbusses in die Eng auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ schnell erreichbar und bietet das richtige Maß an sportlicher Anstrengung sowie landschaftlich schöne und abwechslungsreiche Steige durch Mischwälder, über Wiesen und Almen und durch alpines Gelände. Weitere Pluspunkte sind die Einkehrmöglichkeit in der Tölzer Hütte und der herrliche Panoramablick (wie der Schafreuter umgekehrt, an der markanten Form seiner Flanken erkennbar, ja auch von weither sichtbar ist). Und zum Abschluss lädt die abends lange in der Sonne liegende Oswaldhütte zum Besuch ein.

    Wolkenstimmung am Gipfel des Schafreuters, einem beliebtem Münchner Hausberg.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Wolkenstimmung am Gipfel des Schafreuters, einem beliebtem Münchner Hausberg.


    Tourensteckbrief

    Die Tour auf den Schafreuter bietet das richtige Maß an sportlicher Anstrengung sowie landschaftlich schöne und abwechslungsreiche Steige durch Mischwälder, über Wiesen und Almen und durch alpines Gelände.

    Karte: Freytag & Berndt, Höhenprofil: Rother Bergverlag

    Die Tour auf den Schafreuter bietet das richtige Maß an sportlicher Anstrengung sowie landschaftlich schöne und abwechslungsreiche Steige durch Mischwälder, über Wiesen und Almen und durch alpines Gelände.


  • Wegbeschaffenheit: Gute Bergsteige, im Aufstieg und im Gipfelanstieg Trittsicherheit erforderlich, auf den letzten Metern leichte Kraxelstellen mit Seilsicherung.
  • Gehzeit: 6,30 Std
  • Höhenunterschied: 1200 m auf, 1260 m ab
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Tölzer Hütte, Oswaldhütte)
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Ausgangspunkt: Rißtal, Bushaltestelle »Aufstieg Tölzer Hütte«, erreichbar ab München Hbf mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Lenggries, dort umsteigen in den Oberbayernbus (Nr. 9569) Richtung Eng.
  • Tourenbeschreibung

    Auf dem Hirschberg genießen wir einen herrlichen Ausblick über das Alpenvorland und den Alpenhauptkamm.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Auf dem Hirschberg genießen wir einen herrlichen Ausblick über das Alpenvorland und den Alpenhauptkamm.


    Von der Bushaltestelle Kreuth Rathaus (1), 772 m, gehen wir wenige Meter gegen die Fahrtrichtung zurück, biegen links in eine Straße ein und gleich darauf nochmals links in einen beschilderten Wanderweg. Einige Einmündungen ignorierend folgen wir dem schönen Weg oberhalb des Pletscherergrabens durch Mischwald bergauf. In einer weiten Linkskehre entfernen wir uns vorübergehend vom »Graben«, überqueren ihn schließlich und kreuzen nach insgesamt gut einer Stunde einen Forstweg. Fünf Minuten später mündet unser Weg in diesen ein. Hier gehen wir wenige Meter nach links und biegen dann rechts in einen Schotterweg ein. Nach wenigen Minuten zweigt links ein Steig ab, der uns weiter durch den Wald führt. Bei einer Schranke treffen wir auf einen Forstweg. Wir folgen diesem nach links, bis wir aus dem Wald herauskommen und der Forstweg in einen Steig übergeht. Kurz vor der Rauheckalm weist uns ein Schild (2) nach rechts. Der Weg leitet oberhalb der Alm entlang, dann zieht er nach rechts weiter bergauf, bis wir ungefähr 20 Minuten nach der Alm den Gipfelrücken des Hirschbergs erreichen. Einige Meter leicht bergab, dann folgen wir einem der beiden querenden Wege nach links. In einem Rechtsbogen erreichen wir – mit zunehmend freier Sicht zum Alpenhauptkamm – den Gipfel des Hirschbergs (3), 1670 m. Von hier bietet sich ein grandioser Ausblick.

    Hinter der Hütte gehen wir auf einem Steig zunächst steil bergauf. Dann wird dieser flacher – wir sehen bereits den Gipfel vor uns – und zieht nach links. Wir passieren einen schönen Steinmandl-Garten und gehen, zum Teil auf Felsbändern und etwas ausgesetzt, weiter bis unterhalb des Gipfels. Das letzte Stück kraxeln wir (wer möchte, kann die Seilsicherungen nutzen) über Fels hinauf zum Gipfel des Schafreuter (3), 2102 m.

    Der Abstieg führt uns am schön gelegenen Hirschberghaus vorbei, das ganzjährig bewirtschaftet wird.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Der Abstieg führt uns am schön gelegenen Hirschberghaus vorbei, das ganzjährig bewirtschaftet wird.


    Vom Gipfel folgen wir dem Rücken zurück und gelangen, an der Einmündung unseres Aufstiegsweges vorbei, zum Hirschberghaus (4), 1511 m. Links daran vorbei und in Kehren mit herrlichen Ausblicken auf den Tegernsee hinab, bis unser Steig in den Wald eintaucht und kurz danach an der Hirschlache (5) bei einer Hütte in einen Forstweg einmündet. Auf diesem wenige Meter nach rechts, dann rechts auf einem Steig, eine weite Kehre abkürzend, weiter bergab. Bald treffen wir wieder auf den Forstweg und folgen diesem nach rechts. Schließlich verlassen wir den Wald und erreichen die ersten Häuser. Hier geht der Forstweg in ein Teersträßchen über, dem wir bis zur Hauptstraße folgen. Gleich gegenüber sehen wir die Bushaltestelle von Scharling (6), 765 m.

    Zunächst geht es durch Fichtenwald, dann in zahlreichen Kehren durch lichten Mischwald zur Straße. Dort halten wir uns rechts und gelangen bald darauf zur Oswaldhütte (5), 844 m, mit der Bushaltestelle. Wer die Forststraße genommen hat, überquert im Tal den Wanderparkplatz und geht an der Straße ebenfalls nach rechts in wenigen Minuten zur Oswaldhütte.

    4. Wanderung über den Hirschberg

    Ganzjahres-Tour mit tollem Panorama

    Der Hirschberg ist ein sowohl im Sommer als auch im Winter beliebter Wandergipfel, nicht nur von München aus. Mehrere landschaftlich reizvolle Wege, die schön gelegene und ganzjährig bewirtschaftete Hütte, eine großartige Aussicht vom Gipfel und nicht zuletzt die gute Erreichbarkeit machen den Hirschberg zu einem lohnenden Ziel. Im Sommer stehen verschiedene Routen zur Auswahl. Wir wählen den vergleichsweise wenig begangenen Aufstieg von Kreuth, der zunächst durch lichte Mischwälder, später über sonnige Almwiesen mit immer umfassenderer Aussicht zum Gipfel führt. Hinunter gehen wir über den weitaus häufiger begangenen Weg am Hirschberghaus vorbei zur Hirschlache und von dort, jetzt größtenteils auf einem Forstweg, nach Scharling. Im Winter empfiehlt sich für Bergwanderer der Forstweg von Scharling zur Hirschlache und von dort der ausgeschilderte, teilweise mit Seilen und Stangenmarkierungen versehene steile Winterweg über den Kratzer zum Gipfelrücken.

    Der Gipfel des Hirschbergs belohnt nicht nur mit tollem Panorama, sondern ist ein toller Platz für eine Pause.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Der Gipfel des Hirschbergs belohnt nicht nur mit tollem Panorama, sondern ist ein toller Platz für eine Pause.


    Tourensteckbrief

    Mehrere landschaftlich reizvolle Wege, die schön gelegene Hütte und eine großartige Aussicht vom Gipfel machen den Hirschberg zu einem lohnenden Ziel.

    Karte: Freytag & Berndt, Höhenprofil: Rother Bergverlag

    Mehrere landschaftlich reizvolle Wege, die schön gelegene Hütte und eine großartige Aussicht vom Gipfel machen den Hirschberg zu einem lohnenden Ziel.


  • Wegbeschaffenheit: Problemlose Wege und Steige
  • Gehzeit: 4,50 Std
  • Höhenunterschied: 900 m auf, 910 m ab
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Hirschberghaus, Dienstag Ruhetag)
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Ausgangspunkt: Bushaltestelle Kreuth Rathaus, erreichbar ab München Hbf mit der Bayerischen Oberlandbahn nach Tegernsee, von dort mit dem Oberbayernbus (Nr. 9550 oder 9556) nach Kreuth.
  • Tourenbeschreibung

    5. Zweitägige Wanderung über den Untersberg

    Ein von Höhlen durchzogenes Karstplateau und Hüttenübernachtung im Stöhrhaus

    Der Untersberg, ein karstiger Tafelberg zwischen Berchtesgaden und Salzburg, ist der nördlichste Ausläufer der Berchtesgadener Alpen. Unsere Route führt auf durchweg schön angelegten Steigen, mit immer wieder reizvollen Blicken, abwechslungsreich über dieses beeindruckende Plateau. Die beiden Gipfel, der Berchtesgadener Hochthron im Süden und der Salzburger Hochthron im Norden, sind wenig markant, bieten jedoch einen herrlichen Rundumblick ins Chiemgau und in die Berchtesgadener und Salzburger Alpen. Die Anfahrt aus München dauert zwar ein wenig, aber für die beiden Tage dieser grandiosen Wandertour lohnt sie sich.

    Eine Übernachtung in den Bergen ermöglicht grandiose Sonnenaufgangspanoramen, wie hier beim Stöhrhaus.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Eine Übernachtung in den Bergen ermöglicht grandiose Sonnenaufgangspanoramen, wie hier beim Stöhrhaus.


    Zahlreiche Sagen und Mythen ranken sich um den Untersberg, wohl auch deshalb, weil durch die Auswaschung des Kalksteins mehr als 400 Höhlen im Inneren des Bergmassivs entstanden sind. Die bekannteste ist die Schellenberger Eishöhle, Deutschlands größte und einzige erschlossene Eishöhle. Die Eismassen innerhalb der Höhle werden auf ca. 60.000 m³ geschätzt und haben eine Dicke von bis zu 30 Metern. Es lohnt sich, an einer der Führungen teilzunehmen.

    Am zweiten Tag, beim Abstieg zur Toni-Lenz-Hütte, kommen wir fast direkt am Eingang der Höhle vorbei. Der Weg hierher verläuft über den Thomas-Eder-Steig, eine vom »Verein für Höhlenkunde Schellenberg« errichtete beeindruckende Steiganlage mit Treppen, Stiegen und Tunneln. Immer mit Geländersicherung führt diese durch die Steilwand hinab und macht so die Eishöhle von oben, das heißt von der Bergbahn auf den Salzburger Hochthron aus, zugänglich. Weiter über einen Höhenweg erreicht man schließlich die Toni-Lenz-Hütte. Hier kann man sich stärken, bevor es auf einem schönen Weg hinab nach Marktschellenberg geht.

    Tourensteckbrief

    Zwei Tage lang geht es über das beeindruckende Karstplateau über Marktschellenberg.

    Karte: Freytag & Berndt, Höhenprofil: Rother Bergverlag

    Zwei Tage lang geht es über das beeindruckende Karstplateau über Marktschellenberg.


  • Wegbeschaffenheit: Gute Wege und Steige. Für den Thomas-Eder-Steig ist Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit erforderlich; Vorsicht bei Nässe! Bei Nebel auf dem Karstplateau gut auf die Markierungen achten.
  • Gehzeit: insgesamt 11,40 Std, am 1. Tag 5 Std, am 2. Tag 6,40 Std
  • Höhenunterschied: insgesamt 1660 m auf, 1810 m ab, am 1. Tag 1280 m auf, am 2. Tag 380 m auf, 1810 m ab
  • Einkehr unterwegs vorhanden (Stöhrhaus (Übernachtung), Toni-Lenz-Hütte, Bergstation Untersbergbahn (Variante), Hochalm (Variante))
  • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
  • Ausgangspunkt: Bischofswiesen Bahnhof, erreichbar mit dem Meridian von München Hbf bis Freilassing, von dort mit dem Regionalzug nach Bischofswiesen.
  • Hinweise: Der Thomas-Eder-Steig ist außerhalb der Wandersaison gesperrt. Eine Besichtigung der Eishöhle ist nur mit Führung möglich (täglich von Anfang Juni bis Ende September von 10 bis 16 Uhr und im Oktober von 10 bis 15 Uhr zu jeder vollen Stunde, Treffpunkt am Sammelplatz vor dem Höhleneingang, ca. 20 Minuten von der Toni-Lenz-­Hütte).
  • Variante: Mit der Untersbergbahn von St. Leonhard (Busverbindung von Berchtesgaden und Salzburg) auf den Salzburger Hochthron und über den Thomas-Eder-Steig und die Toni-Lenz-Hütte hinab (Tagestour).
  • Tourenbeschreibung

    1. Tag:

    Vom Bahnhof in Bischofswiesen (1), 615 m, überqueren wir die Bundesstraße und gehen gegenüber in den Teerweg. An der Verzweigung halten wir uns links und gehen geradeaus bis zu einer Querstraße (Simon-Schwaiger-Straße). Dieser folgen wir nach rechts. Kurz darauf geht die Straße in einen Wanderweg über, der uns am Ortsrand von Bischofswiesen entlangführt. Wir treffen auf eine Straße, folgen dieser links aufwärts und biegen bald darauf wieder links in ein aufwärts führendes Teersträßchen (Kastensteinweg) ab. Die letzte Häuser hinter uns, verlassen wir gleich nach der zweiten Kehre das Sträßchen nach rechts auf einen asphaltierten Fahrweg (Nr. 468). Dort, wo dieser in einer Linkskehre steil bergauf führt, gehen wir geradeaus auf einem Schotterweg weiter bis zu einer Verzweigung. Hier folgen wir links dem Schild Richtung Rauher Kopf / Stöhrhaus / Berchtesgadener Hochthron. An einer Gabelung gleich darauf halten wir uns wieder links.

    Am ersten Tag steigen wir auf abwechslungsreichen Steigen zum Stöhrhaus auf, wo wir die Aussicht genießen und übernachten.

    Martin Bachmeier

    Am ersten Tag steigen wir auf abwechslungsreichen Steigen zum Stöhrhaus auf, wo wir die Aussicht genießen und übernachten.


    An einer Abzweigung verlassen wir den Forstweg, dem Schild Richtung Rauher Kopf   Stöhrhaus folgend, auf einen gerölligen Weg nach links. Weiter geht es, an einer Gabelung rechts, durch den Wald bergauf. Kurze Zeit später treffen wir auf einen Forstweg, dem wir nach rechts folgen. Wenig später zweigt in einer Linkskehre links ein Fahrweg Richtung Stöhrhaus  Berchtesgadener Hochthron ab. Diesem folgen wir, bis er nach ca. 30 Minuten an einem Wendeplatz, knapp 1200 m, endet. Von hier führt der Stöhrweg, erst bergauf, dann flacher werdend, geradeaus durch schönen Laubwald weiter. Von rechts mündet der Weg von Maria Gern ein. Schließlich sehen wir rechts vor uns den Steilabbruch des Untersbergs mit dem Stöhrhaus oben an der Abbruchkante. Der Wald lichtet sich und wir gehen auf einem herrlichen Höhenweg fast eben unter der Almbachwand entlang bis zur Materialseilbahn des Stöhrhauses. Nun geht es, bald in Serpentinen, an einer Rechtsabzweigung vorbei hinauf in einen Sattel, das Leiterl (2), auch Gatterl genannt, 1602 m. Hier wenden wir uns nach rechts, folgen dem Weg durch Latschen den Rücken hinauf und gehen nach einem Rechtsschwenk auf das bereits sichtbare Stöhrhaus (3), 1894 m, zu. Kurz bevor wir dieses erreichen, können wir noch einen Blick in die Wand des Untersbergs werfen.

    2. Tag:

    Auf unserem ersten Gipfel, dem Berchtesgadener Hochthron, haben wir einen atemberaubenden Ausblick.

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Auf unserem ersten Gipfel, dem Berchtesgadener Hochthron, haben wir einen atemberaubenden Ausblick.


    Vom Stöhrhaus folgen wir dem Weg nach Osten, an Dolinen vorbei, über das karstige Hochplateau. An einer Abzweigung führt ein Steig nach rechts in wenigen Minuten hinauf zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons (4), 1972 m. Hier haben wir einen fantastischen Rundblick auf Osterhorngruppe, Dachstein, Tennengebirge, Hohen Göll, Hochkönig, Steinernes Meer, Watzmann, Hochkalter, Leoganger Steinberge, Reiteralpe, Loferer Steinberge, Kaisergebirge, Lattengebirge und Chiemgauer Alpen. Vom Gipfel folgen wir einem deutlichen Weg hinunter zum Hauptweg, wo uns ein Schild nach rechts zum Salzburger Hochthron weist. In ständigem Auf und Ab, insgesamt aber an Höhe verlierend, geht es weiter über das latschenbestandene Hochplateau. An einer Verzweigung folgen wir dem rechten Weg Richtung Schellenberger Eishöhle und Toni-Lenz-Hütte und erreichen schließlich eine weitere Verzweigung. Hier links sind wir kurz darauf an der Mittagscharte (5), 1671 m, einem Sattel mit Steinhütte. Dort folgen wir dem Weg rechts bergauf. An der Verzweigung gleich darauf halten wir uns links. Mit schönem Blick auf die Übergossene Alm, den Watzmann und in die Ostwand des Untersbergs steigen wir nun in Serpentinen bergauf. Nach gut 30 Minuten folgt ein flacheres Wegstück geradeaus durch Latschen, anschließend geht es leicht auf und ab auf den nun sichtbaren Gipfel zu bis in eine Scharte, 1830 m. Kurz darauf sind wir auf dem höchsten Punkt des Salzburger Hochthrons (6), 1853 m, und blicken hinab auf die Stadt Salzburg mit der Festung Hohensalzburg.

    Vom Gipfel gehen wir auf demselben Weg zurück bis zur Abzweigung kurz vor der Mittagscharte. Hier folgen wir dem Steig nach links Richtung Toni-Lenz-Hütte. Kurz darauf beginnt der Thomas-Eder-Steig. Über Treppen, Stiegen und durch Tunnel geht es, immer mit Geländer, durch die steile Wand. Nach dem letzten Tunnel folgen wir einem zunächst auf einem Felsband verlaufenden und teilweise mit Drahtseil gesicherten Höhenweg, an zwei Abzweigungen zur Eishöhle vorbei, zur Toni-Lenz-Hütte (7), 1440 m.

    Der Thomas-Eder-Steig, eine Steiganlage mit Treppen, Stiegen und Tunneln, führt durch die Steilwand hinab, ...

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    Der Thomas-Eder-Steig, eine Steiganlage mit Treppen, Stiegen und Tunneln, führt durch die Steilwand hinab, …


    Der Thomas-Eder-Steig, eine Steiganlage mit Treppen, Stiegen und Tunneln, führt durch die Steilwand hinab, ...

    Gerhild Abler, Antje Sommer

    … und macht die Schellenberger Eishöhle zugänglich, Deutschlands größte und einzige erschlossene Eishöhle. Eine Führung lohnt sich!


    Von der Hütte führt der Weg weiter hinab. Nach kurzer Zeit kommen wir an eine Abzweigung. Links geht es zum Zeppezauer Haus, wir aber halten uns rechts Richtung Marktschellenberg. Zunächst haben wir noch einen freien Blick auf Osterhorngruppe, Dachstein und Tennengebirge, später tauchen wir in den Wald ein und folgen einem Rücken links oberhalb eines Bachgrabens hinab. Ungefähr eine Stunde nach der Hütte wendet sich unser Weg nach rechts und führt zum Bach hinunter. Kurz wandern wir an diesem entlang, dann verlassen wir ihn höhehaltend nach links. Der Weg geht in einen Forstweg über, der uns in Kehren hinabführt, bis er schließlich auf ein Teersträßchen trifft. Hier halten wir uns rechts. Gleich darauf ist die Bundesstraße erreicht. Die Bushaltestelle Eishöhle (8) Richtung Berchtesgaden, 468 m, ist gleich an der Einmündung, die Haltestelle Richtung Salzburg wenige Meter links auf der anderen Seite der Straße.

    Cover von Mit Bus und Bahn in die Münchner Berge

    Lust auf weitere Wanderungen rund um München? Mehr Touren gibt’s im Rother Wanderführer „Mit Bahn und Bus in die Münchner Berg“ von Gerhild Abler und Antje Sommer.

    Weitere Tourentipps im Bergzeit Magazin:

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