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Von der Wolle

Swisswool: Was steckt in der Schweizer Outdoor-Wolle?

3 Minuten Lesezeit
Swisswool stellt seit einigen Jahren eine Alternative zu Daune und Kunstfaserisolationen in Outdoor- und Funktionsbekleidung. Besonders Ortovox nutzt die natürliche Ressource aus der Schweiz. Doch was steckt hinter dem Label?

Was ist Swisswool?

Swisswool ist eine Initiative aus der Schweiz, die das Schweizer Bergbauerntum unterstützt. Hinter dem Label steckt die Nawarotec GmbH, die jährlich in der gesamten Schweiz rund 400 Tonnen Schafschurwolle sammelt und diese – mit klarem Fokus auf eine nachhaltige Wertschöpfung – auf unterschiedliche Weise weiter veredeln lässt. Die Schurwolle wird unter anderem in Outdoorbekleidung, Heimtextilien und als Baudämmstoff genutzt.

Die Initiative Swisswool unterstützt das Bergbauerntum in der Schweiz. Auch andere Industriezweige nehmen an der Kooperation teil.

Ortovox

Die Initiative Swisswool unterstützt das Bergbauerntum in der Schweiz. Auch andere Industriezweige nehmen an der Kooperation teil.


Was zeichnet Swisswool aus?

Wolle ist ein Rohstoff, der nachwächst. Jedes Schaf kann traditionell zweimal im Jahr geschoren werden. Swisswool unterstützt eine nachhaltige Landwirtschaft und die wirtschaftliche Nutzung einer regionalen Ressource. Kurze Wege, eine umweltschonende Verarbeitung und gründliche Qualitätskontrollen stehen dabei im Vordergrund. Hinzu kommt die natürliche Funktionalität der Wolle, die diese für den Einsatz in Funktionsbekleidung auszeichnet.

Rund 400 Tonnen Schafschurwolle sammelt die Initiative in der Schweiz.

Ortovox

Rund 400 Tonnen Schafschurwolle sammelt die Initiative in der Schweiz.


Rund 400 Tonnen Schafschurwolle sammelt die Initiative in der Schweiz.

Ortovox/Dominik Haas

Wolle isoliert nicht nur Schafe hervorragend, sondern auch im Häuserbau und in Outdoor-Bekleidung.


Wie wird ein Swisswool-Produkt produziert?

Zweimal pro Jahr, wenn die Schafe geschoren werden, können Bauern ihre Wolle an 20 regionalen Sammelstellen in der Schweiz abgeben und erhalten dafür einen festgelegten, fairen Preis pro Kilo. Anschließend wird die Wolle zum Beispiel vom deutschen Textilhersteller Baur Vliesstoffe zu verschiedensten Produkten für Funktionsbekleidung, Wolldecken, Schlafsäcke oder auch Gebäudedämmung veredelt und weiterverarbeitet. Aus den Vliesen fertigen zum Beispiel Ortovox und Hestra Outdoorausrüstung wie Isolationsjacken und Handschuhe.

Qualitätskontrolle: Zwei Mal im Jahr werden die Schafe in der Schweiz geschoren.

Ortovox

Qualitätskontrolle: Zwei Mal im Jahr werden die Schafe in der Schweiz geschoren.


Qualitätskontrolle: Zwei Mal im Jahr werden die Schafe in der Schweiz geschoren.

Ortovox/Leonhard Habersetzer

Bikomponenten-Fasermix: Ortovox mischt für den Füll-Fleece Wolle mit der auf Mais basierenden Faser Ingeo.


Was ist Ingeo und warum wird es Swisswool-Bekleidung beigemengt?

Ingeo ist eine Markenbezeichnung für Polylactid (PLA)das von Natureworks in den USA hergestellt und unter anderem zu Textilfasern verarbeitet wird. Polylactid ist ein Biopolymer. Es wird aus erneuerbaren Quellen, zum Beispiel Mais, gewonnen und ist kompostierbar. Bei Swisswool-Bekleidung ist ein zwölfprozentiger Anteil an Ingeo-Fasern enthalten, der dafür sorgt, dass das Wollvlies eine lockere Struktur behält. Wir sprechen von sogenannten Stützfasern, welche die Bauschkraft der Wattierung unterstützen.

Swisswool und Ortovox: Wie gehört das zusammen?

Wolle ist seit 1988 ein Teil von Ortovox‘ Geschichte. Damals war Ortovox einer der ersten Bergsportausrüster, der Wolle speziell für Outdoorsportler produziert und entwickelt hat. Nachhaltigkeit spielte damals keine wichtige Rolle, die Botschaften konzentrierten sich mehr auf die Funktionalität der damaligen „kratzigen“ Wolle. Heute verarbeitet Ortovox in seiner Outdoorbekleidung auch feinste, tasmanische Merinowolle und – seit 2011 – Swisswool. Ortovox fertigt daraus Isolationsbekleidung wie Jacken, Westen, Handschuhe, Röcke und Shorts.

Es gibt auch Tirolwool. Wie gehört das zusammen?

Das Label Tirolwool folgt dem Schweizer Beispiel. Knapp 150 Tonnen reine Schafschurwolle sammelt die Initiative pro Saison in Tirol. Wie bei der Schweizer Schwester steht auch hier der ökologische Grundgedanke von kurzen Wegen und einer regionalen Nutzung im Vordergrund. Aktuell bietet Salewa Isolationsbekleidung mit Tirolwool an.

Waschen und Imprägnieren: Wie pflegt man Swisswool?

Für Swisswool-Produkte gilt: Bitte aufmerksam die Waschanleitung durchlesen, denn diese richtet sich immer nach der „delikatesten“ Komponente in einem Textil. Daher können die empfohlenen Pflegemaßnahmen bei unterschiedlichen Swisswool-Produkten im Detail durchaus variieren. Ortovox empfiehlt für seine Swisswool-Bekleidung eine Maschinenwäsche bei 30 Grad im Wollprogramm mit einem flüssigen Wollwaschmitte ohne Protease. Anschließend sollte die Kleidung hängend getrocknet werden.

Swisswool-Bekleidung pflegt man idealerweise bei 30 Grad und Wollprogramm in der Waschmaschine. Wichtig ist ein enzymfreies Wollwaschmittel.

Ortovox/Hansi Heckmair

Swisswool-Bekleidung pflegt man idealerweise bei 30 Grad und Wollprogramm in der Waschmaschine. Wichtig ist ein enzymfreies Wollwaschmittel.


Für das Imprägnieren empfiehlt sich bei Swisswool – so wie auch bei anderer Isolationsbekleidung auch – ein Imprägnierspray. Einwaschimprägnierungen behandeln auch das Innenleben des Kleidungsstücks und können die Funktionalität der Wolle einschränken.

  • Tipp: Wir empfehlen PFC-freie Imprägniermittel wie etwa das TX-Direct Spray von Nikwax. Dies ist auch die Lösung, wenn eine abschließende Wärmebehandlung (Trockner oder Bügeln) von Seiten des Textilherstellers ausgeschlossen ist (siehe Pflegeetikett).

Detaillierte Anleitungen zum Waschen und Imprägnieren von Swisswool findet Ihr in Kürze in unserer Pflegeanleitung.

Swisswool-Bekleidung bei Bergzeit

Zum Swisswool-Shop

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