Sweet Protection trägt den Schutz-Gedanken bereits mit im Namen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Norweger seit diesem Winter auch einen Skitourenhelm, den Ascender, auf den Markt gebracht haben. Daneben geht die sympathische Marke mit der Mission „Life to play another day“ in diesem Winter zum ersten Mal auch mit Ski- und Sonnenbrillen an den Start. Die Marke will erstklassigen Schutz bieten und Menschen dazu inspirieren, an ihre Grenzen zu gehen. Der Ascender Helm und die Interstellar Brille vereinen diese Ziele – wie ich finde – recht gut. Zudem machen die beiden Teile echt Spaß und sorgen gleichzeitig für ein sichereres Gefühl am Berg.
Ascender Mips – konzipiert für alle Aktivitäten am Berg
Laut Sweet Protection ist der Ascender Mips Skihelm ein Helm für alle Auf- und Abstiege am Berg: egal ob zum Skitourengehen, für Wettkämpfe im Skibergsteigen oder auch für Bergtouren im Sommer. Die Zertifizierungen für Ski- und Bergsport unterstreichen diese Aussage. Skibergsteiger benötigen nicht nur Schutz vor Stein- und Eisschlag, sondern auch vor Stürzen auf Fels und Eis. Daher halte ich einen Helm, der sowohl für vertikales Felsklettern als auch für Abfahrtsskifahren zertifiziert ist, sinnvoll.
Christian Hofstetter
Das Set aus Helm und Brille habe ich auf diversen Touren getestet: unter anderem auf der Via Ferrata zur Alpspitze sowie auf Skitouren im Pflerschtal und in den Dolomiten. Gerade im Klettersteig war mir der Helm ein sicherer und stabiler Begleiter. Hoch über Garmisch kletterte ich zusammen mit ein paar Bergzeit-Kollegen durch die Nordwand und fuhr über die doch recht steile Ostwand ab. Hier bin ich mittlerweile lieber mit als ohne Helm unterwegs. Trotz des recht sonnigen Wetters war der Helm angenehm zu tragen: das Belüftungssystem ist durchdacht und sorgt bei warmen Temperaturen für einen kühlen Kopf.
Im Pflerschtal war das Wetter hingegen zum Teil recht ungemütlich. Ein dünnes Stirnband drunter und schon ist der Helm angenehm wärmend. Ein Stirnband einzupacken sollte aber auf jeden Fall erwähnt werden, da zu dem Helm kein Ohrenschutz mitgeliefert wird. Für extrem kalte Tage in den Bergen bietet er allein nicht genug Isolierung.
Passform des Ascender Mips Skitourenhelms
Die Passform des Helms ist einwandfrei und sehr bequem – mit Ausnahme, wenn man (gerade als Frau) gerne hohe Pferdeschwänze trägt. Das ist nicht recht ratsam, da das Verstellsystems nicht dafür ausgelegt ist. Hier sollten die Haare tief im Nacken zusammengebunden oder offen getragen werden. Die Norweger verwenden ein Riemenverstellsystem welches ein wenig Übung im Verstellen benötigt – hat man die Technik aber einmal verstanden klappt es schnell. Einzig der Kinnriemen sollte vor jeder Tour nachgezogen werden, da er sich hin und wieder lockert. Insgesamt verrutscht der Helm bei längeren Abfahrten aber kaum.
Lena Starkl
Beim Test habe ich Größe S/M getragen. Ich besitze bereits einen weiteren Helm von Sweet Protection, bei dem ich ebenfalls S/M trage. Mein Kopfumfang misst genau 56 cm – mir ist aber ein gut sitzender Helm lieber, als wenn er wackelt.
Nützliche Features des Skitourenhelms
Sweet Protection hat in der Bauweise stark auf Belüftung, Atmungsaktivität und geringes Gewicht geachtet bei gleichzeitig hohem Schutz: durch die Hybrid-Bauweise wird die harte Oberschale mit einem In-Mold-Rand verbunden. So kann zum einen Steinschlag wirksam abgefedert werden und es müssen keine Gewichts-Abstriche gemacht werden. Nicht außer Acht zu lassen ist auch das Mips-System, womit der Helm ebenfalls ausgestattet ist. Diese Schutztechnologie reduziert die Rotationsaufprallkräfte, die bei diagonalen Schlägen auftreten können. Somit können Kopfverletzungen deutlich verringert werden – ganz auszuschließen sind sie jedoch nie.
Für viele Skibergsteiger gehört das Tragen eines Helms noch nicht zum Standard. Auch für mich war ein Helm – vor dem Ascender – kein ständiger Begleiter. Den (Kletter-)Helm habe ich nur für sehr anspruchsvolle Touren eingepackt. Dank dem Ascender ist ein Helm jetzt aber auf jeder meiner Touren mit dabei. Der Helm wiegt nicht ganz 400 Gramm (je nach Größe), was superleicht für einen Skitourenhelm ist.
Christian Hofstetter
Zudem besitzt der Helm alle Eigenschaften, die ernsthafte Bergsportler benötigen: integrierte Clips für Stirnlampen oder auch Skibrillen, ein hohes Profil für Atmungsaktivität, 108 stabile Belüftungslöcher und einem Kühlkanal an der Oberfläche. Alle Designelemente zusammen verleihen dem Helm ein luftiges, leichtes Gefühl.
Interstellar Skibrille – unglaublicher Kontrast
Parallel zu dem Helm habe ich auch noch die neue Interstellar Rig von Sweet Protection testen dürfen. Das Glas ist ein Traum – ich habe bis dato noch kein besseres oder vergleichbares Brillenglas ausprobiert. Diese Brillen sind mit der von Sweet Protection entwickelten Linsentechnologie „Rig“ ausgestattet. Den Norwegern gelingt durch diese Technologie ein super Kontrast auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Interstellar wird – wie Sweet Protection das auch in der Produktbeschreibung erklärt – mein neues Lieblings-Tool für die Berge. Zumindest im Winter in der Abfahrt auf Ski.
Dank innovativem Wechselsystem geht das Scheibenwechseln kinderleicht und unbeabsichtigte Fingerabdrücke können vermieden werden. Separat erhältliche Wechselscheiben machen die Brille für alle Wetterlagen zur perfekten Lösung. Robust ist sie ebenfalls: der Rahmen ist mit Carbon verstärkt und bietet aufgrund seiner Größe ein uneingeschränktes Sichtfeld.
Insgesamt ist die Brille recht groß – das ist ein echter Nachteil für Frauen mit kleinem Kopf. Aber tolle Nachrichten: ab Winter 20/21 wird diese Brille auch in einer kleineren Form auf den Markt kommen.
Ihr Einsatzbereich ist sehr vielseitig: auf Skitour, genauso aber auch zum Freeriden oder zum „Pistln“. Beschlagen war die Brille auf meinen Touren übrigens nie, auch nicht nach einem kleinen Sturz oder wenn sie mal unbeabsichtigt im Schnee landen sollte.
Verena Oberndorfer
Testfazit
Skitourenhelme gibt es ja mittlerweile einige am Markt – von klassichen Wettkampfhelmen bis hin zu Kletterhelmen, die auch eine Skinorm aufweisen. Und auch die Skibrillen-Auswahl lässt kaum zu wünschen übrig. Wenn Du den Großteil Deiner Skitourensaison (vielleicht kombiniert mit etwas Fels- oder Eisklettern) mit kniffligen Abfahrten verbringst und dabei auch Steinschlag möglich ist, sollte der Ascender ganz oben auf Deiner Liste stehen. Die Interstellar ist eine ideale Ergänzung zum Helm: hier hat mich vor allem die Kontraststärke und das tolle Sichtfeld überzeugt. Ein echtes Dreamteam und zwei tolle Allrounder vor allem für alle, die am liebsten in kombinierten Touren unterwegs sind. Für mich gehören sie jetzt zu meinem Ausrüstungs-Standard. Egal auf welcher Tour.