Besonders beim Langlaufen aber auch beim Skifahren auf der Piste wirkt sich die Skipflege direkt auf den Spaßfaktor aus. Der Ski läuft glatt und geschmeidig und fährt sich fast wie neu. Aber auch beim Tourengehen verbessert das richtige Wachs die Drehfreude und das Fahrverhalten Deiner Skier aber auch die Haltbarkeit des Belages.
Das Wachsen gehört daher zur Standardpflege aller Wintersportlatten. Du kannst es einfach bei einem Skiservice in professionelle Hände auslagern, oder Du schreitest selbst zur Tat und folgst dabei unserer Anleitung zum Ski Wachsen.
Video-Anleitung zum Ski selber Wachsen
Heiß oder kalt: Womit wachst man Ski?
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Wachsarten für die Skipflege: Heißwachs und Kaltwachs. Der Unterschied liegt in der Qualität bzw. dem Ergebnis und der Art des Auftragens.
- Heißwachs wird mit einem Bügeleisen aufgetragen, sodass das flüssige Wachs tief in die Struktur des Skibelags eindringen kann.
- Kaltwachs ist als Flüssigwachs erhältlich. Damit kannst Du Ski ohne Bügeleisen wachsen. Die Handhabung ist einfacher und schneller. Da es nur oberflächlich aufgetragen wird kommt es nicht an die Abriebfestigkeit von Heißwachs heran.
Ausrüstung zum Ski wachsen mit Heißwachs
Für das Wachsen Deiner Ski brauchst Du folgende Grundausstattung:
- Wachseisen – hier reicht zur Not auch ein ausrangiertes Bügeleisen
- Aufnahme für die Ski – idealerweise spezielle Skifixierungen
- Universal Basiswachs (All-in-one-Heißwachs, ca. 0°C – 30°C) ist normalerweise ausreichend für Touren- oder Freerideski. Auch wird hierbei der größte Temperaturbereich abgedeckt!
- Kunststoff-Abziehklinge
- Nylonbürste
- Eventuell Ausbesserungsstift (graphit oder transparent) und Metallklinge
Anleitung Ski wachsen
Wenn Dein Arbeitsplatz und das Material vorbereitet ist, geht’s ans richtige Wachsen.
1. Ski fixieren
Verwende Skispanner oder ähnliches um Deine Ski waagrecht zu fixieren.
2. Säubern und trocknen
Die Skiunterseite oberflächlich mit einem Mikrofasertuch trocknen und säubern.
3. Ausbessern (wenn nötig)
Vorab die gröbsten Scharten ausbessern: Für den schwarzen Belag die graphitfarbigen Ausbesserungsstifte verwenden; bei weißen oder farbigen Belägen die weißen Stifte zur Hand nehmen. Zum Ausbessern den Stift mit dem Feuerzeug oder dem Bügeleisen erhitzen und direkt in die auszubessernde Stelle auf dem Ski tropfen. Danach mit einer Metallfeile (zur Kante hin feilen) und einer Metallabziehklinge das überschüssige Material abtragen.
4. Reinigen
Für das Reinigen des Belages gibt es spezielle Reinigungsmittel, die Du nach Herstellerangabe anwendest. Alternativ kannst Du analog zu Schritt 4 und 5 auch eine Schicht Heißwachs auftragen, die Du im Anschluss noch warm abziehst und ausbürstest. So wird die feine Struktur im Belag gereinigt.
5. Wachseisen-Temperatur richtig einstellen
Die Solltemperatur für Aufbringen des Wachses ist in der Regel auf der Verpackung vermerkt. In der Regel beträgt diese etwa 130°C. Bei einem Haushalts-Bügeleisen entspricht dies der Einstellung „Wolle/Seide“ (ein Punkt).
Franz Mösbauer
6. Wachsen
Heißwachs mit dem Bügeleisen auf den Ski auftragen oder wie beim Reinigen beschrieben gleichmäßig aufreiben. Sobald das geschmolzene Wachs anfängt zu rauchen, musst Du die Temperatur etwas reduzieren!
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
7. Abkühlen
Die Ski bei Raumtemperatur mindestens 30 Minuten abkühlen lassen.
8. Abziehen
Das abgekühlte Wachs mit der Abziehklinge so lange abziehen, bis überschüssiges entfernt wurde. Arbeite immer in Fahrtrichtung, also von der Skispitze weg! Entscheidend für das Ergebnis ist nur das Wachs in der Belagsstruktur. Abziehen ist daher besonders wichtig.
9. Bürsten
Mit der Bürste anschließend das Wachs aus der Belagsstruktur entfernen. Hierzu das Wachs etwa fünf Mal – von der Schaufel ausgehend in Fahrtrichtung – ausbürsten.
10. Abwischen
Zuletzt mit einem weichen Mikrofasertuch den Staub entfernen.
Muss man Tourenski wachsen?
Auch als Skitourengeher solltest Du Deinen Ski hin und wieder eine Behandlung mit Wachs zukommen lassen. Zwar machen sich die Vorzüge gut gewachster Ski im Tiefschnee weniger stark bemerkbar als auf der Loipe oder Piste. Doch gerade dann, wenn es mühsam wird und die Schneeverhältnisse zu wünschen übrig lassen, freust Du Dich über einfach gleitende Ski.
Gewachste Ski sind drehfreudiger und somit einfacher und kraftsparender zu fahren. Darüber hinaus wirkt es sich auf lange Sicht auch positiv auf die Haltbarkeit Deiner Ski aus, ob Du sie regelmäßig wachst und pflegst. Das verhindert ein Austrocknen des Belages und hält das Material geschmeidig.
Franz Mösbauer
Sollte man neue Ski wachsen?
Neue Ski sind in der Regel vom Hersteller bereits gewaschst. Du musst sie daher nicht zwingend vor der ersten Fahrt wachsen – aber Du kannst. Wachsen ist eine Pflegemaßnahme, die Du Deinen Ski zukommen lassen kannst, wann immer Du es für notwendig hältst.
Wie oft muss man Ski wachsen?
Wachsen solltest Du den Ski im Idealfall immer dann, wenn sich die Temperatur stark verändert und damit auch die Schneeverhältnisse wechseln. Speziell beim abrupten Wechsel zwischen Nass- und Pulverschnee solltest Du in Erwägung ziehen, Deine Ski neu zu wachsen.
💡 5 Anzeichen: Wann muss man Ski waschen
- Veränderte Temperatur und Schneeverhältnisse
- Neuschnee
- gräulich, dumpfe Optik des Skibelages oder raue Belagfläche
- häufiger Stein- oder Felskontakt
- Ende der Skisaison
Profis wachsen ihre Ski auch ohne direkte Anzeichen. Wie oft genau, das liegt im Ermessensspielraum jedes Einzelnen, denn nur Du weißt, wo und wie oft Du unterwegs bist.
Wann muss ich den Belag ausbessern?
Wenn Du Deine Ski pfleglich behandelst und nicht jeden Stein mitnimmst, musst Du nicht jedes Jahr Schrammen im Belag und Scharten in den Kanten reparieren. Trotzdem raten wir Dir dazu, nach jeder Saison genau auf den Skibelag zu schauen.
Auf lange Sicht lohnt es sich sicher, ein paar mehr Ski für verschiedene Schneeverhältnisse zur Verfügung zu haben. Nicht umsonst werden die berühmten „Steinski“ immer dann aus dem Keller geholt, wenn die Schneeauflage zu wünschen übrig lässt.
In unserer Bergzeit Filialen Gmund am Tegernsee und Holzkirchen bieten wir Dir verschiedene Skiservice-Leistungen an. Unter anderem:
- Skiservice für Alpin-/Tourenski, Langlaufski und Splitboards
- DPS-Phantom-Service
- Skimontage
- LVS-Geräte Update
- Skifell-Service
- Skibindungs-Auslösetest
- Schuhanpassung und Bootfitting
Skipflege: Ski richtig einlagern nach der Saison
Am Ende der Skisaison verdienen Touren- und Alpinski ein bisschen Pflege, ehe es in die wohlverdiente Sommerruhe geht. Die Bindung sollte überprüft werden und der Belag freut sich über eine schützende Wachsschicht.
Bindungen checken
- Pflegen: Alle beweglichen Teile mit einem Kriechöl (z.B. WD40) einsprühen und das überschüssige Öl nach einiger Zeit mit einem Lappen entfernen.
- Kontrolle: Schraubensitz kontrollieren! Hier darf nichts locker sein.
- No-Go! Nie die Auslösehärte der Bindung verändern. Diese ist für den langjährigen Einsatz voreingestellt.
Tipp: Im Zweifelsfall die Auslösehärte zum Saisonstart beim Fachhändler überprüfen lassen! Hier gibt es auch Expertentipps zum Thema Kanten schleifen, Skiwachs und Tourenski allgemein.
Franz Mösbauer
Ski richtig aufbewahren
- Wachsen: Der Belag wird bei längerer Lagerung (über den Sommer) durch eine Wachsschicht ausreichend vor Staub und Dreck geschützt.
- Lagern: Idealerweise werden die Ski liegend – also mit dem Belag nach oben – eingelagert.
- Klima: Das Raumklima sollte trocken und kühl sein – schon wenige Stunden in nasskalter Umgebung sorgen für Rost an den Kanten
Brauchst Du noch Skiwaschs oder Ausrüstung zum Wachsen Deiner Ski? Hier geht’s zum Bergzeit Shop:
Zum Skiwachs