Inhalt
- Das Sea to Summit Ultralight Schlafsystem und die Einzelteile
- Die Sea to Summit Ultralight Isomatte
- Der Sea to Summit Spark 7C Down Schlafsack
- Der Gamechanger: Sea to Summit Breeze Mummy Drawcord Liner
- Das Sea to Summit Aeros Ultralight Kissen: Komfort-Upgrade
- Fazit zum Sea to Summit Ultralight Schlafsystem
Ich liebe dieses Gefühl: Es ist ein heißer Sommerabend, ich rolle locker mit meinem Fahrrad auf einer Straße zwischen Feldern und Wiesen dahin. Die Grillen zirpen – bald geht die Sonne unter. In meinen Fahrradtaschen ist alles, was ich jetzt brauche. Das gibt mir dieses gute Gefühl von Unabhängigkeit.
Eigentlich achte ich bei meinen Touren auf das Gewicht und lasse unnötiges zu Hause. Statt einem Kissen tut es auch ein Packsack mit Klamotten drin. Ein Inlet für den Schlafsack? Nehme ich nur mit, wenn ich Angst habe zu frieren. Dürfte bei 20 Grad Minimaltemperatur um 02:00 Uhr nachts unwahrscheinlich sein. Mein Schlafsystem im Test ist leicht und kompakt. Deswegen packe ich alles ein.
Das Sea to Summit Ultralight Schlafsystem und die Einzelteile
In meiner Packtasche sind für den Test jetzt also neben der Sea to Summit Ultralight Isomatte und dem Spark 7C Daunenschlafsack, was sonst die Ausstattung meiner Wahl wäre, zwei zusätzliche Teile: Das Aeros Ultralight Kissen und der Breeze Mummy Drawcord Liner.
Lena Starkl
Die vier Teile passen locker mit meinem Zelt in eine der hinteren Packtaschen. Zusammengerechnet wiegt das Schlafsystem circa 1,2 Kilo.
- Matte Größe Regular inkl. Packsack und Reparatur-Set: 415 Gramm
- Schlafsack Größe Regular inkl. Packsack: 405 Gramm
- Liner Größe Standard inkl. Packsack: 296 Gramm
- Kopfkissen inkl. Packsack: 58 Gramm.
Matte und Schlafsack sind verpackt wirklich sehr kompakt und nicht größer als eine Trinkflasche. Im direkten Vergleich mit dem Daunenschlafsack finde ich den Liner schon etwas groß. Bisher habe ich, wenn überhaupt, einen Seidenschlafsack verwendet, dessen Packmaß unwesentlich größer als das des Kissens ist. Ob sich das Upgrade lohnt, erfährst Du später – jetzt der Reihe nach.
Die Sea to Summit Ultralight Isomatte
Details, Auf- und Abbau
Mein erster Gedanke beim Auspacken der Sea to Summit Ultralight Isomatte: Hui, die ist aber dünn! Klar, laut Hersteller ist sie für Touren im Sommer geeignet, da sie keine zusätzliche Isolierung hat. Mit einem R-Wert von 1.1 bedeutet das, dass es nachts nicht wesentlich kälter als circa 7 Grad sein sollte.
Perfekt also für meine Bikepacking-Tour im Hochsommer mit nächtlichen Temperaturen um die 20 Grad. Ich freue mich, denn die Matte, die mich sonst begleitet, hat zwar einen höheren R-Wert, ist vom Packmaß aber deutlich größer.
Zur Matte gibt es den passenden Packsack, der gleichzeitig als Pumpe dient.
Außerdem ist ein Reparatur-Set mit sechs selbstklebenden Flicken und einem Ersatzventil enthalten. Die vier selbstklebenden schwarzen Patches gehören zum „Pillow Lock-System“. Ich habe sie auf die vorgezeichneten Stellen auf der Matte aufgeklebt. Sie sollen dafür sorgen, dass das Kissen bleibt, wo ich es gerne hätte.
Lena Starkl
Aufpumpen geht fix über das Multifunktionsventil. Einfach die „erste Stufe“ öffnen, Pumpsack anstecken, mit Luft füllen, verschließen und Luft vom Sack in die Matte drücken. Mit vier Füllungen ist die Matte komplett voll.
Lena Starkl
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Jetzt kommt das „Fine-Tuning“. Ich liege auf der prall gefüllten Matte und passe den Druck wie gewünscht an, indem ich auf den „Knopf“ im Ventil drücke und noch etwas Luft ablasse. Deckel zu – perfekt.
Lena Starkl
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Und auch zusammengepackt ist die Matte schnell. Einfach das Kreuzventil komplett öffnen, sofort ist die Luft raus. Zusammenrollen, im Packsack verstauen. Der Packsack ist nicht zu eng geschnitten, sodass das Einpacken locker geht.
Komfort der Isomatte
Das Aussehen der aufgepumpten Matte, mit den kleinen Polstern (insgesamt 181), den Vertiefungen und Erhebungen erinnert etwas an die Oberfläche mancher Matratzen.
Die Erhebungen sind die sogenannten Air Sprung Cells. Laut Hersteller passen sie sich besonders gut den Körperkonturen an.
Und ja: Obwohl die Matte mit fünf Zentimetern dünn ist, ist sie bequem. Ich habe das Gefühl, dass ich wenig rumwackle.
Lena Starkl
Wenn ich seitlich liege, kommt mein Hüftknochen an den Vertiefungen zwar auf den Boden durch, das stört aber nicht, da es nicht unbequem ist. Es ist ja außen rum alles gut gepolstert. Ich merke es nur, weil es an der Stelle kühler ist. Überraschend finde ich, dass die Matte im Vergleich zu anderen leiser ist beim Umdrehen. Größe Regular (1,83 m) passt für mich (1,70 m) sehr gut. Ich habe ausreichend Platz.
Der Sea to Summit Spark 7C Down Schlafsack
Technische Details
Ich bin fasziniert, was da noch alles aus dem Packsack kommt. Damit lässt sich der Spark 7C Daunenschlafsack nämlich richtig gut komprimieren. Auf Trinkflaschengröße! Dabei steckt in dem kleinen Paket richtig Power: Die Daunendichte wird vom Hersteller mit 850+ Cuin angegeben.
Das bedeutet, die Daune im Schlafsack hat eine enorm hohe Bauschkraft und bietet dadurch ein super Verhältnis aus Gewicht, Volumen und Wärme. Die Komfort-Temperatur liegt bei 11 Grad, was für den Sommer ideal ist.
Der Schlafsack kommt mit einem passenden Aufbewahrungsbeutel und einem Packsack daher. Außerdem liegt ein Zertifikat des „International Down Feahter Laboratory“ bei. Laut Hersteller ist es das größte und anerkannteste Speziallabor weltweit.
Hier sehe ich genau aufgeschlüsselt, wie viel Prozent Daune von welchem Tier stammt oder wie viele gebrochen sind. 100 Prozent der Daunen sind nach dem Responsible Down Standard (RDS) zertifiziert – und damit im Sinne des Tierwohls.
Außerdem ist die gesamte Lieferkette dokumentiert und nachvollziehbar. Eine Sorge, die mich bei Daunenschlafsäcken immer begleitet: Feuchtigkeit. Denn darunter leidet die Wärmeleistung. Dem will Sea to Summit mit einer PFC-freien Imprägnierung entgegenwirken. Vor allem Kapuze und Fußbox sollen so hochgradig wasserabweisend sein
Ausstattung
Der Schlafsack in Mumienform in der Größe Regular ist für Personen bis 185 cm geeignet. Im Fußbereich ist er 102 cm, im Schulterbereich 155 cm breit. Ich habe in dem Schlafsack mit meiner Statur und einer Größe von 170 cm ausreichend Platz und fühle mich nicht eingeengt.
Lena Starkl
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Der Reißverschluss ist links und läuft super durch, ohne sich auf dem Weg nach unten oder oben zu verhaken. Das Innenmaterial aus 10D-Nylon ist angenehm auf der Haut, auch wenn es draußen sehr warm ist. Wenn es nachts doch kälter wird, bietet die Kapuze zum Zuziehen extra Wärme. Der Spark 7C Down Schlafsack ist im Brustbereich mit vertikalen Daunenkammern versehen, was das Herumwandern der Daunen und Kältepunkte verhindern soll.
Der Gamechanger: Sea to Summit Breeze Mummy Drawcord Liner
Und nun zu dem Teil, von dem ich dachte, dass ich es am wenigsten brauche. Der Breeze Mummy Drawcord Liner. Meine ersten Berührungspunkte damit hatte ich in einer viel zu warmen Sommernacht in meiner Dachgeschosswohnung zu Hause. Es ist drei Uhr morgens, ich wache verschwitzt auf und kann wegen der Wärme nicht mehr einschlafen. Also lege ich mich vor das bodentiefe Fenster, wo es schön durchzieht.
Ohne Decke geht aber nicht. Also schlüpfe ich in den Liner. Das Material ist wahnsinnig angenehm auf der Haut, gerade wenn es zu warm ist. Es kühlt. Der Liner besteht zu 30 Prozent aus Tencel Lyocell – eine Regeneratfaser, die aus Holz hergestellt wird. Der Stoff ist dadurch schön glatt und seidig. Das erhöht den Komfort im Schlafsack extrem.
Lena Starkl
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Besonders clever finde ich die Konstruktion des Sea to Summit Breeze Mummy Drawcord Liner. Ich kann ihn richtig „anziehen“ wie ein Kleid. Mittels Druckknöpfen an den Schultern kann ich den Schlafsack fixieren. Da rutscht nichts mehr. An den Füßen kann ich ihn offenlassen oder zuziehen. So spare ich mir das lästige Rein- und Rauskriechen, das mich bei klassischen Inlets so nervt. Das gestrickte Material ist extrem dehnbar und engt mich überhaupt nicht ein. Ich bin echt begeistert.
Das Sea to Summit Aeros Ultralight Kissen: Komfort-Upgrade
Ich sag es gleich: Im Vergleich zu einem mit Klamotten gefüllten Packsack ist das Kissen auf alle Fälle angenehmer.
Es ist ein wirklicher Komfort-Gewinn für mich bei minimalem Zusatzgewicht und -platz.
Auch das Kissen kann ich mit dem Packsack der Isomatten aufpumpen. Eine Pumpsackfüllung reicht. Ich muss den Packsack nur auf links drehen. Auf der Innenseite ist nämlich das kleinere Ventil angebracht. Ansonsten ist das Ventil gleich aufgebaut wie das der Isomatte. Auch hier gibt es den Knopf, um den Druck zu regulieren.
Aber Achtung! Ich habe das Kissen kurz vor dem Einschlafen nochmal optimieren wollen und das Ventil aus Versehen komplett geöffnet. Das Kissen ist sofort platt wie ein Blatt Papier. Ich denke es erfordert etwas Übung das „blind“ zu machen.
Lena Starkl
Das „Pillow Lock-System“, mit dem das Kissen auf der Matte fixiert wird, funktioniert super. Vier kleine Klettstreifen auf der Matte und die angeraute Seite des Kissens sorgen für genug Haftung. Die Klettstreifen sind aber nicht so extrem stark, dass Dreck und alles, was sonst eigentlich nicht daran haften sollte, hängen bleibt.
Fazit zum Sea to Summit Ultralight Schlafsystem
Die Komponenten des Schlafsystems von Sea to Summit mit Ultralight Isomatte, Aeros Ultralight Kissen, Spark Schlafsack und Drawcord Liner sind perfekt aufeinander abgestimmt. Alles zusammen ist definitiv ein Upgrade zu meinem bisherigen Set-Up.
Besonders begeistert haben mich das unschlagbare Gewicht und Packmaß!
Wenn Du auf Deinen Touren in warmen Gebieten auf Gewicht und Platz achten musst, dann empfehle ich Dir dieses Set.
Lena Starkl