„Herrschaftszeiten!“ flucht ein Bergsteiger lauthals. Die anderen Alpinisten auf dem Gipfel des Krottenkopf sehen den Schimpfenden fragend an. Er hält sein Smartphone am rechten Arm ausgestreckt und will ein Gipfelfoto von sich knipsen. Doch der Akku ist leer. Es war wohl kein Outdoor-Ladegerät zur Hand.
Ohne Strom geht heutzutage auch in den Bergen gar nichts mehr. Das wäre im Falle unseres Selfie-Knipsers nicht so tragisch. Es gibt aber auch Situationen, in denen es wichtig ist, dass die Akkus des Telefons und anderer elektronischer Geräte gut geladen sind. Bei Touren zum Beispiel, wo die Abenteurer völlig auf sich alleine gestellt sind. Hier ist es wichtig, autark Strom zu erzeugen und ihn auch speichern zu können.
Zwei Systeme haben sich als Outdoor-Ladegeräte etabliert: Solar- und Wasserstoffzellen. Im Folgenden präsentieren wir einige Beispiele für solche Ladegeräte und erläutern deren Vor- und Nachteile.
Solar-Ladegeräte und Akkupacks für unterwegs
Was haben eine Solarzelle und ein Computer gemeinsam? In den letzten 30 Jahren sind beide immer kleiner, preiswerter und leistungsfähiger geworden. Ein Pionier auf dem Markt für mobile Energiegewinnung ist Goal Zero. Der US-Amerikaner Robert Workman gründete das richtungsweisende Unternehmen mit seinen Erfahrungen als Entwicklungshelfer.
Goal Zero stellt Solarpanels her, die klein und leicht sind. Die drei Modelle der N -Serie lassen sich zum Beispiel direkt an Rucksack, Fahrradanhänger oder Kajak anbringen und erzeugen Solarstrom. Vorausgesetzt natürlich, die Sonne scheint ausreichend und man findet einen ihr zugewandten Platz für die Geräte. Das Neu 7 ist das leichteste der Serie und kann GPS-Geräte, Stirnlampen oder Smartphones laden. Fast doppelt soviel Leistung schafft das N 13. Das N 20 schließlich erreicht 20 Watt und ist damit das stärkste Solarpanel dieser Serie. Alle drei zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich intuitiv bedienen lassen. Niemand muss dafür ein Ingenieursstudium belegt haben!
- Zum Testbericht: Goal Zero Neu 7 im Test
Goal Zero hat darüber hinaus Akkupacks wie das Sherpa 50 und Sherpa 100 Power Pack im Programm. Das sind leistungsstarke Powerbank, die den mühsam gewonnenen Strom unterwegs speichern können. Damit können auch Handy, Laptop, Kamera oder MP3-Player bequem aufgeladen werden.
Stationäres Solarpanel von Goal Zero
Das Boulder 30 Solarpanel von Goal Zero besteht aus bruchsicherem Glas und einem robusten Alurahmen. Dadurch ist das Solarpanel zwar nicht faltbar, aber ausreichend robust, um zum Beispiel auf Safari und Geländetour im Auto mitgenommen zu werden. Egal ob Wohnwagen, Camping oder Hütten – hier fühlt sich das Boulder 30 wohl und liefert bei Sonnenschein 30 Watt Energie. Das reicht aus, um den Sherpa 100 (s.o.) in nicht einmal vier Stunden zu laden. Bei mehr Strombedarf können mehrere Boulder 30 per USB aneinander gehängt werden.
Ein Pluspunkt kommt zum Schluss: Die Solarpanels und Akkupacks von Goal Zero sind sehr robust. Lediglich die Tatsache, dass die Anschlüsse zum Teil mit Mesh abgedeckt sind, macht sie anfällig für das Eindringen von Wüstensand und anderen Kleinstpartikeln. Doch auch hier haben sich Goal Zero Solarpanels grundsätzlich bewährt. Clevere Outdoorer lassen die Kabel ganz einfach in den Buchsen stecken – so kann auch kein Sand eindringen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verklebt das Ganze mit Gewebeband. Bei Hilfseinsätzen haben sich diese Solarzellen schon unzählige Male bewährt!
Brennstoffzellen als Outdoor-Ladegeräte
Umweltfreundlich und unkompliziert lassen sich elektrische Geräte auch an Brennstoffzellen aufladen. Im Outdoor-Bereich hat sich speziell Brunton als technischer Wegbereiter hervorgetan.
So ist der Brunton Hydrogen Reactor eine recht kompakte Brennstoffzelle und eignet sich optimal für unterwegs. Zur Nutzung wird ganz einfach eine Patrone mit Wasserstoff in das Ladegerät eingeschraubt. Schon ist alles bereit, um umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Bei der Energieproduktion entweicht lediglich Wasserdampf. Im Inneren vom Brunton Hydrogen Reactor läuft in der Zwischenzeit folgender Prozess ab: Der Wasserstoff aus der Patrone reagiert mit dem Luftsauerstoff. Dadurch entsteht Strom. So einfach ist das Prinzip! Das Ladegerät selbst ist etwas größer als ein Smartphone und passt in jeden Rucksack. Mit Kartusche wiegt der fortschrittliche Brunton Hydrogen Reactor gerade einmal 242 Gramm und ist damit sogar leichter als eine Tüte Gummibären.
Brunton hat zudem Akkupacks im Sortiment, die eine unproblematische Energiespeicherung unterwegs ermöglichen. Die Powerbank 4000 und 9000 haben Platz für 4.000 respektive 9.000 mAh, daneben gibt es die kompakteren Akkupacks Metal 4400 und Heavy Metal 5500, deren Bezeichnung ebenfalls auf das Speichervolumen verweist. Ergänzt wird die Auswahl durch das nur 7 x 7 Zentimeter große Pulse Akkupack, das 1.500 mAh per USB-Anschluss bereithält. Durch seine kompakte Bauform kann es perfekt zum Aufladen des Handys verwendet werden.
Um Batterien direkt an Brennstoffzellen, Solarpanelen und Akkupacks von Brunton aufzuladen, bietet sich das Axiom UBC Universal Ladegerät an. Das kompakt gehaltene Ladegerät ist mit wenigen Handgriffen einsatzbereit.
Weitere praktische Mobil- und Netzladegeräte
Wer seinen elektronischen Helfer unterwegs laden möchte, kann auch auf andere Helfer zurückgreifen. Black Diamond gibt Outdoorfans mit dem Ember Power Light Akku beispielsweise eine Kombination aus Taschenlampe und Ladestation an die Hand. Das nur 97 Gramm schwere Gerät ist zum einen eine 150 Lumen helle Taschenlampe – und zum anderen ein wiederaufladbarer Lithium-Polymer-Akku mit USB-Anschluss. Praktisch ist die Ladestandsanzeige und der Sperrriegel, der vor versehentlicher Aktivierung schützt.
Bergzeit hat natürlich auch Standard-Ladegeräte im Sortiment, die man ganz herkömmlich an die Steckdose anschließt. Praktisch und sehr kompakt ist das Sanyo eneloop Ladegerät, das bis zu vier AA oder AAA-Akkus aufladen kann.
Fazit Outdoor-Ladegeräte
In den letzten Jahren hat sich im Bereich nachhaltiger Energiegewinnung auch im Outdoor-Sektor einiges getan. Egal ob Solarpanel oder tragbarer Wasserstoffreaktor: Bei Bergsteigern und Outdoorern ist die Energiewende geglückt! Auch was die Stromspeicherung angeht, können Outdoorfans inzwischen auf ein breites Feld an Angeboten zurückgreifen. Warum also nicht einfach auf der nächsten Schönwettertour mal ein Solarpanel mitnehmen?
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