Ich und mein Setup für den Test
Damit ihr eine bessere Einschätzung zu meinem Testurteil bekommt, vorab ein paar kurze Infos zu mir: Mein ganzes Leben lang fahre ich schon Alpin-Ski und bin logischerweise jeden Winter auf den Pisten unterwegs. Wenn es die Bedingungen hergeben, zieht es mich natürlich auch in den Tiefschnee. Den größten Teil meiner Freizeit verbringe ich mit dem klassischen Skibergsteigen und gehe auch nach der Arbeit gerne eine schnelle Pistentour.
Für diesen Test habe ich den Talkback 96 mit der Dynafit Speedfit Bindung und meinem Scarpa F1 Evo Schuh kombiniert. So kommen etwa fünf Kilogramm Gesamtgewicht für Ski, Bindung und Tourenstiefel zusammen. Durch diese Kombination erhalte ich ein leichtes, abfahrtsorientiertes Setup.
Eckdaten zum K2 Talkback 96
Mit nur 1260 Gramm – das Paar wiegt 2,55 Kilo – bewegt sich der K2 Talkback 96 in der Gewichtsklasse der Touren-Allrounder und ist mit einer Mitteltaillierung von 96 Millimeter die erste Wahl bei frischem Pulver. Diese Breite macht ihn zudem sehr vielseitig, denn der Ski ist auf hartem Untergrund noch recht agil und griffig, bietet aber im weichen Schnee genauso Auftrieb und lässt echtes „Freeride-Feeling“ aufkommen.
Die breiteste Stelle des Skis, die Schaufel, ist mit 128 Millimeter vergleichsweise schmal. Für mich ist das ein entscheidender Erfolgsfaktor, denn so kann man mit dem Ski problemlos in jeder Aufstiegsspur gehen. Anspruchsvolle Traversen sind etwas leichter zu bewältigen, da die Taillierung nicht ganz so stark ausfällt und mehr Auflagefläche zur Verfügung steht.
Ein weiterer Pluspunkt während des Aufstiegs – und das gilt bei K2-Ski im Allgemeinen – ist die spezielle Fellbefestigung: Über das Loch in der Skischaufel kann das passende K2 Skifell kinderleicht eingehängt werden. Diese Art der Fellbefestigung ist sehr zuverlässig, da das Fell nicht versehentlich gelöst werden kann.
Wie läuft der Talkback in der Abfahrt?
Die Drehfreudigkeit und das spielerische Fahrverhalten gilt bisher als Kennzeichen der Tourenserie von K2. Und das bleibt auch beim Talkback 96 so. Die Schwungeinleitung ist einfach und funktioniert quasi wie von selbst. Gerade für mittlere bis weite Schwünge ist der Tourenski perfekt ausgelegt. Der Talkback reagiert genauso wie er soll und das fehlerverzeihende Fahrverhalten entschärft viele Situationen in schwierigem Gelände oder bei widrigen Bedingungen. Selbst in ruppigem Gelände dämpft der Ski Schläge so ab, dass die Vibrationen an der Bindung kaum mehr zu spüren sind.
Was ist neu am neuen Talkback?
Das Fahrverhalten beim neuen Talkback ist also wie gewohnt – und dennoch gibt es ein paar technische Veränderungen. Auch ein paar bewährte Technolgoien möcht ich Euch genauer erklären:
- Tapered Tip and Tail: So nennt K2 das Versetzen der breitesten Punkte in Richtung Skimitte. Dadurch beginnt die Schaufel frührer. Diese Veränderung erhöht besonders die Agilität und Wendigkeit in den Abfahrten. Auch die breiteste Stelle am Skiende wurde weiter in Richtung Mitte konstruiert, wodurch der Ski zum Ende hin schmaler wird und etwas leichter im Schnee versinkt. Dadurch ergibt sich eine bessere Spurtreue in der Abfahrt.
- Auch am Shape des Skis wurden kleine Veränderungen vorgenommen, was einen ein Meter größeren Radius zur Folge hat. Für mich zeigte sich beim Testen kein wirklich spürbarer Unterschied zum Vorgänger. Obwohl die Hauptmaterialien des Skis weiterhin Paulownia, eine Holzart mit außerordentlichem Gewicht-Stärke-Verhältnis, und Carbon sind, konnten aufgrund einer neuen Bauweise nochmal 200 Gramm eingespart werden.
- Komplett neu ist der Einbau von Titanal im Bindungsbereich des Talkback. Diese Aluminium-Legierung ist sehr leicht und besonders verwindungssteif. Das sorgt für Stabilität, Griffigkeit, sicherer Performance und direkte Kraftübertragung. Unterstützt werden diese Eigenschaften von der hochwertigen Seitenwagen-Konstruktion, die im Vergleich zur etwas günstigeren, reinen Cap-Bauweise bessere Stabilität bei hoher Geschmeidigkeit gewährleistet.
- Nicht mehr wegzudenken, und dennoch erwähnenswert, ist die Rocker-Technologie. Durch den Rocker hebt sich die Schaufel besser an und erleichtert dem Ski bzw. dem Fahrer den Auftrieb im Tiefschnee.
- Wie gehabt bleibt auch das Snowphobic Topsheet, das verhindert, dass Schnee auf den Ski kleben bleibt. Dies hat den Vorteil, dass man kein unnötiges Gewicht rumschleppt und hält das tolle Design des Tourenski sichtbar.
Mein Test-Fazit zum K2 Talkback 96
Auch wenn bei einem Tourenski die Performance und nicht das Design im Vordergrund stehen sollte, möchte ich hierzu dennoch eine ernst gemeinte Anmerkung machen: Im Kampf gegen Brustkrebs spendet K2 schon lange einen Teil seiner Erlöse. Alle Modelle, deren Verkauf einen Beitrag leistet, sind mit einer kleinen, pinken Schleife gekennzeichnet. Beim Talkback 96 befindet sich diese auf der Unterseite im Skibelag.
Zusammenfassend kann ich den Talkback 96 jeder Tourengeherin empfehlen, für die besonders die Abfahrt im Vordergrund steht – oder der Grund für eine Skitour ist. Vorzugsweise ist der Ski natürlich im Gelände unterwegs.
Sowohl für die Fitness-Tourengeherin als auch eine reine Freeriderin ist der Ski wahrscheinlich nicht die erste Wahl. Für alle anderen kann ich aber eine klare Empfehlung aussprechen.
Hier gibt’s Freerideski von K2: