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K2 Freeloader Splitboard im Test

6 Minuten Lesezeit
Im Test zeigt das K2 Freeloader starke Performance: leichter Kern, Carbonfaser-Stringer und Splitrack-Einsätze sorgen für Stabilität und Flexibilität. Ob Tiefschnee oder steile Querungen – das Splitboard bietet eine tolle Mischung aus Gewicht und Fahrspaß. Alles dazu im Testbericht.

Bevor das Freeloader von K2 im Test-Mittelpunkt steht ein kurzer Blick zurück: Vor 25 Jahren kaufte ich mir in München mein erstes Splitboard – ein Duotone, eine Marke, die sich inzwischen vom Schnee- auf den Wassersport verlagert hat.

Während Duotone zur Surfmarke geworden ist schnallte ich mir schließlich ein Voilé Mojo unter die Füße, diesem folgte ein Jones Explorer – und nun darf ich ein K2 Freeloader Splitboard in der 162 Zentimeter-Variante testen. Wie schön!

🏂 Das Wichtigste zum K2 Freeloader Splitboard
  • Gewicht: 4.200 Gramm, leicht und handlich
  • Flexibilität: Paulownia-Kern, Carbonfaser-Stringer
  • Bindung: Split Track-Einsätze, variable Positionierung
  • Robustheit: Carbon Infused 5500 Sinter Base, reparaturfreundlich
  • Performance: Vielseitig, stabil, wendig

Statt dem Freeloader findest Du im Bergzeit Shop das Marauder von K2. Dieses Board hat den selben Shape und unterscheidet sich nur geringfügig durch die geringeren Carbon-Anteile in Base und Glass. Die Performance des Marauder ist identisch zum Freeloader.

Unboxing K2 Freeloader Splitboard

Zunächst einmal fällt auf: Das K2 Freeloader verfügt über andere Inserts als alle meine vorherigen Boards. Anstelle der Universal 2×4-Bohrung verfügt das K2 über Längsschlitze – die „Splitrack“-Einsätze – und damit über die Möglichkeit, die Bindung flexibel zu verschieben.

Die vormontierten Karakoram-Clips und...

Arnold Zimprich

Die vormontierten Karakoram-Clips und…


Die vormontierten Karakoram-Clips und...

Arnold Zimprich

…die Fixierhaken verbinden beide Hälften des Boards zuverlässig.


Das Brett wird mit „Pucks im Voilé-Style„, wie K2 schreibt, ausgeliefert. Der Hersteller empfiehlt seine eigene Far Out-Bindung, ich montierte eine Softbootbindung aus unserem eigenen Fundus auf Voilé-Schienen. Karakoram-Clips sowie in den USA hergestellte Fixier-Haken an Tip und Tail sind vormontiert.

Größenoptionen

Ich testete das K2 Freeloader Splitboard in der „Normalvariante“ in 162 Zentimeter Länge. K2 bietet es darüber hinaus in 147, 151, 159 Zentimetern an. Dazu kommen die drei Wide-Varianten 158W, 163W und 166W, die sich insbesondere für Nutzer mit großen Füßen und mit höherem Körpergewicht eignen.

Ab ins Gelände

Um das Jones Explorer, auf dem ich eine Karakoram-Bindung montiert habe, ebenfalls nutzen zu können, montiere ich auf dem K2 Freeloader eine Ride-Softbootbindung auf einem Voilé-Unterbau. Das hat den Vorteil, dass ich im Falle des Falles meine (inzwischen leicht antiquierten, ich gebe es zu) Voilé-Harscheisen von vor 25 Jahren einsetzen kann. Glücklicherweise passen die Felle, die ich bereits für mein Jones Explorer nutze, auch zum Freeloader.

Das Test-Setup bereit für die Abfahrt.

Arnold Zimprich

Das Test-Setup bereit für die Abfahrt.


Das Test-Setup bereit für die Abfahrt.

Urs Mahnel

Doch bekanntlich kommt vor dem Vergnügen die Arbeit: Sanfter Aufstieg mit dem leichten Freeloader Splitboard von K2.


Verblüffend ist das Gewicht des 162 Zentimeter-Boards. Es bringt (Herstellerangabe, ich muss noch nachwiegen) lediglich 4.200 Gramm auf die Waage, also rund 2100 Gramm pro Board-Hälfte. Dieses vergleichsweise geringe Gewicht merkt man gleich von Beginn der Tour.

Eiskalte Tour

Als ich das K2 Freeloader Splitboard zum Test am Startpunkt am Achensee anschnalle, geht es angenehm unbeschwert los. Das war mit dem Duotone damals ganz was anderes… Zwar liegen Splitboard-Gewichte nach wie vor deutlich über denen von Skitourenski, was (ebenfalls nach wie vor) an der deutlich kleineren Zielgruppe liegt, trotzdem hat in 25 Jahren eine gewisse Evolution stattgefunden. Hätte ich in Sachen Bindungstechnik das Neueste vom Neuen montiert, hätte sich das Gesamtgewicht des Bretts noch mal um einige Gramm reduziert.

Mit nur 4.200 Gramm an den Füßen geht es schnell bergauf und die Fernsicht wird besser.

Urs Mahnel

Mit nur 4.200 Gramm an den Füßen geht es schnell bergauf und die Fernsicht wird besser.


Verantwortlich für das geringe Gewicht ist insbesondere der „Paulownia TourLite-Kern“ (Zitat K2) mit „triaxialem geflochtenem Glasfasergewebe mit […] ICGTM 20-Technologie“. Das bedeutet auf Deutsch, dass K2 20 Carbonfaser-Stringer in das Brett integriert, die – ich kann das bestätigen – für einen erstaunlich guten Pop sorgen.

Bergauf und Abfahrt mit dem K2 Freeloader Splitboard

Beim Losgehen ist es mit -15° Grad klirrend kalt, weiter oben auf unserer 1.000 Höhenmeter-Tour wird es dann etwas wärmer. Daher komme ich gar nicht dazu, die „Snowphobic“-Oberfläche auf der Oberseite des Boards zu testen. Diese soll auch Nassschnee keinen Halt bieten, damit das Boardgewicht nicht unnötig in die Höhe geht. Bei wärmeren Tourenbedingungen werde ich mir das nochmal genauer anschauen.

Bei -15 Grad Kälte kommt die Snophobic-Oberfläche kaum dazu, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen zu können.

Arnold Zimprich

Bei -15 Grad Kälte kommt die Snophobic-Oberfläche kaum dazu, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen zu können.


Bei -15 Grad Kälte kommt die Snophobic-Oberfläche kaum dazu, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen zu können.

Urs Mahnel

Harschige Querungen lassen sich mit dem K2 Freeloader gut bewältigen.


Der Kantenhalt ist auch bei harschigen Querungen gut. Wird es aber richtig hart und eisig, kommt man – wie immer bei Splitboards – um die Mitnahme von Harscheisen nicht herum. Am Skidepot angekommen, geht der Umbau schnell vonstatten. Aufgrund der Kälte hat sich kein Eis an Beschlägen und Verbindungsteilen festgesetzt. Die Karakoram Ultraclips ziehen die Boardhälften durch kleine Haken bombenfest aneinander.

Überhaupt bemerkt man kaum, dass man es beim Freeloader mit einem Splitboard zu tun hat. Es fährt sich stabil und lässt sich quicklebendig manövrieren.

Hervorzuheben ist außerdem die Carbon Infused 5500 Sinter Base, die auf der anschließenden Abfahrt ordentlich gefordert wird. Ein langer Pulverhang zu Beginn geht in kupiertes Gelände über, danach folgt eine Waldpassage. Prompt zieht es mir in einer ausgefahrenen, hart verpressten Kurve über einen nicht vollständig zugeschneiten Bach das Brett weg und ich lande mit dem Tip auf Steinen. Mist! Die Kante hat etwas abbekommen, auch der Belag wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Das K2 Freeloader fährt sich stabil und lässt sich quicklebendig manövrieren.

Urs Mahnel

Das K2 Freeloader fährt sich stabil und lässt sich quicklebendig manövrieren.


Das K2 Freeloader fährt sich stabil und lässt sich quicklebendig manövrieren.

Arnold Zimprich

Hart im Nehmen: Tip und Kante zeigen sich fast unbeeindruckt vom unerwarteten Aufeinandertreffen mit den Steinen im verschneiten Bachbett.


Ich schnalle ab und begutachte den Schaden. Dafür, dass ich mit meinen 85 Kilo ungebremst auf einen Stein „aufgelaufen“ bin, sind die Schäden erstaunlich überschaubar.

Der gesinterte Belag steckt einiges weg! Ein Plus ist zudem, dass er komplett schwarz ist und somit leicht repariert werden kann.

Durch die Inversionswetterlage sinkt die Temperatur wieder, je weiter wir ins Tal abfahren. Zum Schluss der Tour geht es etwa drei bis vier Kilometer einen Ziehweg entlang. Fährt er sich im oberen, steilen Teil noch gut, wird es im unteren, flachen Teil mühsam. „Der Schnee ist langsam“ würde man bei diesen tiefen Temperaturen, wie sie dort unten noch herrschen, wohl sagen – doch zu meinem Glück ist mein Bruder mit auf Tour. Er nimmt mich dankenswerterweise die letzten Kilometer ins Schlepptau. Splitboarder auf Ziehwegen – das gehört einfach zu den Running Jokes, oder besser gesagt „Gliding“ Jokes…

Im Aufstieg war der Ziehweg entspannt zu bewältigen. Bei der Abfahrt lässt sich wohl jeder Boarder dann auch gerne abschleppen.

Urs Mahnel

Im Aufstieg war der Ziehweg entspannt zu bewältigen. Bei der Abfahrt lässt sich wohl jeder Boarder dann auch gerne abschleppen.


Ein paar Worte noch zum Shape

Das Verhalten des Boards im Tiefschnee lässt keine Wünsche offen. Die Nose ist breiter als das Tail – was die Manövrierfähigkeit angeht, lassen sich mit dem Freeloader ganz wunderbar auch kleinere Hindernisse umzirkeln. Natürlich fühlt sich das Brett in fluffigem Powder am wohlsten, doch gibt auch dann nicht klein bei, wenn man es mit wechselnden, anspruchsvollen Schneeverhältnissen zu tun hat.

Fazit zum Test des Freeloader Splitboards von K2

Im Test hat das K2 in seiner Gesamtheit einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Lobend zu erwähnen ist insbesondere das geringe Gewicht und die Tatsache, dass sich die Beschläge auf kleinen Erhebungen befinden, an denen das Material etwas dicker ist. Sie können somit nicht so leicht ausreißen.

Auch was die sonstige Verarbeitung angeht, hat mir das Brett sehr gut gefallen. Es gibt zudem keine augenfälligen Verarbeitungsmängel oder optische Fehler. Dass es zu einem (etwas zu heftigen) Kontakt mit Felsen kam, unter dem die Kante nachhaltig gelitten hat, ist meine eigenes Unglück. Für mich ist das Freeloader eines der aktuell besten Boards auf dem Markt.

Mehr zum Thema Splitboarding im Bergzeit Magazin

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