Inhalt
- Video: Die Garmin Epix Sapphire im Test
- Garmin Epix Sapphire: Topographische Karten inklusive
- Alleinstellungsmerkmal Display
- Die Funktionen der Garmin Epix Sapphire GPS Uhr
- Auswertung der Körperfunktionen
- Das Gehäuse der GPS Uhr Epix Sapphire
- Mein Testfazit zur Garmin Epix Sapphire
- Die Epix Sapphire im Vergleich zur Fenix 7
Hinweis: Unser GPS Uhren-Experte Arnold hat neben der Epix Sapphire auch die Fenix 7 von Garmin getestet. Hier erfährst Du mehr über den Test und den direkten Vergleich.
- Im Test: Die Garmin Fenix 7 Sapphire Solar
- Vergleich: Epix Sapphire und Fenix 7 Sappire Solar – welche Uhr für wen?
Anmerkung der Redaktion: Dieser Testbericht ist im März 2022 entstanden. Garmin hat die bewährte Epix Sapphire GPS Uhr seitdem nicht verändert. (Stand Juni 2023)
Wer erinnert sich noch an die erste Garmin Epix, die vor rund 6 Jahren veröffentlicht wurde? “Quadratisch,- praktisch, gut” hieß es damals, erinnerte die eckige Alt-Epix doch ein wenig an eine Apple Watch. Damals das Alleinstellungsmerkmal der Epix: die (vorinstallierte) topografische Karte und die Möglichkeit, auf Basis dieser Karte zu navigieren und zu tracken.
In der Zwischenzeit hat sich viel getan, die Köpfe der Garmin-Entwickler haben mutmaßlich gequalmt – und mit der neuen Epix Sapphire, intern auch Epix Gen2 genannt, ist eine Uhr herausgekommen, die mit der ursprüngliche Epix nur noch den Namen gemein hat. Was das Innenleben der Uhr angeht, hat sich Garmin stark an der neuesten Fenix 7 orientiert – bis auf das Display unterscheiden sich die beiden Uhren nur in kleinsten Details. Doch dazu später.
Video: Die Garmin Epix Sapphire im Test
Garmin Epix Sapphire: Topographische Karten inklusive
Um gleich mal beim Thema topographische Karten zu bleiben – diese sind den Garmin-Uhren in den letzten Jahren sozusagen in Fleisch und Blut, besser gesagt in Bytes und Pixel übergegangen. War es noch vor wenigen Jahren eine durchaus teure Angelegenheit, sich für eine Weltreise Garmin-Karten zusammenzukaufen, kann man sich nun recht detailgenaue, zuverlässige und exakte Karten gratis herunterladen. Bei einem Preis von rund 1.000 Euro, die Garmin für die neue Epix abruft, ein erwartbarer Service.
Arnold Zimprich
Alleinstellungsmerkmal Display
Besonders erwähnenswert: Die neue Garmin Epix hat das wohl beste Display, das bisher in GPS-Multisportuhren verbaut wurde. Es ist ein AMOLED-Display mit 64.000 Farben (AMOLED steht für Active Matrix Light Emitting Diode). Im Smartphone-Bereich sind AMOLED-Displays schon seit Jahren im Einsatz und eine bewährte Technologie, auf so kleinen Geräten wie GPS-Uhren feierten sie aufgrund des relativ hohen Energiebedarfs bisher keinen Durchbruch. Doch das ändert sich mit der neuen Epix.
Mit der Epix umzugehen, ist von Beginn an ein Riesenspaß. Wer das “grau-in-grau” älterer Bedienoberflächen oder die etwas blasse Darstellung auf herkömmlichen LCD-Uhrendisplays gewöhnt ist, erlebt mit der Epix ein echtes Farbwunder. Die Strahlkraft des Displays, das übrigens nach wenigen Sekunden Nichtbenutzung in einen etwas dunkleren Energiesparmodus wechselt, ist enorm. Wer viel im Dämmerlicht und in der Dunkelheit trainiert, wird verblüfft sein, wie einfach es sich ablesen lässt. Doch auch bei strahlendem Sonnenschein kann das farb- und kontraststarke Display seine Vorteile voll ausspielen.
Arnold Zimprich
Bergzeit
Wer die blasse Darstellung herkömmlicher LCD-Displays gewohnt ist, erlebt mit der Epix ein echtes Farbwunder.
Einen “Nachteil” hat das AMOLED-Display natürlich: Es braucht mehr Strom als z.B. das Display der Fenix 7. In meinem etwa vierwöchigen Test habe ich die Epix trotzdem nur rund dreimal aufladen müssen, da die Akkulaufzeit immer noch beeindruckend ist.
Garmin gibt eine Laufzeit von 6 Tagen im Smartwatch-Modus an. Die Garmin-Daten lassen sich jedoch nur bedingt auf die Realität übertragen, da jeder Sportler die Uhr nach eigenem Gusto nutzt. In meinen Augen deckt die Epix jedoch einen Gutteil der Einsatzszenarien ab.
Die Funktionen der Garmin Epix Sapphire GPS Uhr
Wer sämtliche Funktionen, die die Epix bietet, in einem Sportlerleben ausnutzt, bekommt von mir persönlich einen Orden angehängt. Nein, im Ernst: allein die Tatsache, dass die Uhr mehr als 60 Sport-Apps bietet, worunter sich z.B. auch ein “Arbeitsweg”-Modus, Bouldern und so exotisch klingende Sportarten wie “Pickleball” finden, dürfte auch bei den Super-Vielseitern unter den Multisportlern für Begeisterung sorgen.
Besonders gut hat mir erneut die sportartspezifische Datenauswertung gefallen. Wie auch bei der Fenix 7 liefert die Epix z.B. spezifische Laufdaten, wenn man Laufen geht, spezifische Schwimmdaten, wenn man Schwimmen geht und so weiter und so fort. Toll ist auch die übersichtliche Aufbereitung der Daten. Ohne zu tief in die Menüs eintauchen und sich umständlich “durchklicken” zu müssen, liefert die Uhr vieles auf einen Blick- je nach Wunsch kann man durch eine Displayberührung noch mehr Daten abrufen.
Die Epix verfügt darüber hinaus über GPS-Multifrequenzempfang. Garmin hat die Anzahl der zur Positionsbestimmung verwendeten Satelliten erhöht, die GPS-Aufzeichnung in Canyons oder entlang von Felswänden ist nun exakter. Die hinterlegte Topo-Karte Europa hat mir im Test immer wieder die Orientierung erleichtert – speziell dann, wenn ich etwas ahnungslos an Abzweigungen stand oder mir einen schnellen Überblick über Alternativrouten und Routenverläufe allgemein machen wollte.
Bergzeit
Auswertung der Körperfunktionen
Hatte man die Epix eine Weile im Einsatz, liefert sie reichlich Informationen zu den Körperfunktionen. Interessant ist nicht nur die maximale Sauerstoffaufnahme im Blut – VO² Max – sondern auch die Stamina-Funktion. Diese gibt an, welche Zeit bzw. Strecke verbleibt, ehe man erschöpft ist. Insbesondere für Ausdauersportler ein spannendes Feature! Garmin hat zudem die Wettkampfprognose verbessert bzw. exakter gemacht. Im Gegensatz zu älteren Fenix-Modellen wird die Prognose nun “nachgeführt”, soll bedeuten, sie passt sich anhand der aktuell gewonnenen Daten von Training zu Training an. So kann man genau erkennen, wie sich das Training auf die Kondition auswirkt.
Inzwischen selbstverständlich sind auch die exakten Angaben zum Herzfrequenzbereich: Man kann z.B. während des Lauftrainings auf einen Blick erkennen, ob man im aeroben oder anaeroben Bereich trainiert und die Geschwindigkeit etwas drosseln sollte. Mit der Zeit wird die Uhr zu einem kompetenten Trainingspartner, der einem schnelles Feedback gibt, ob man gerade “überpaced” oder sinnvoll trainiert.
Sehr gut hat mir auch die Möglichkeit gefallen, die Uhr über die Connect-App konfigurieren zu können. Bisher war z.B. die Konfiguration der Datenfelder nur direkt auf der Uhr möglich und damit etwas umständlich, nun geht die Anpassung der Benutzeroberfläche deutlich unkomplizierter vonstatten.
Das Gehäuse der GPS Uhr Epix Sapphire
Bergzeit
Die neue Garmin Epix bringt mit ihrem Titangehäuse und dem kratzfesten Saphirglas nur 68 Gramm auf die Waage – ein toller Wert, wenn man den Funktionsumfang und die integrierte HF-Messung im Hinterkopf behält. Sie fasst sich zudem sehr wertig an, das sehr flexible, geradezu anschmiegsame Armband liegt weich auf der Haut. Man merkt der Epix ihre Exklusivität sofort an, trotzdem ist und bleibt sie eine robuste, mit allen Wassern gewaschene Outdoor-GPS-Uhr. Durch die im Vergleich zur Fenix 3 deutlich kleineren Abmessungen ist die Epix zudem nicht mehr ganz so “klobig” und geht auch voll als Business-Uhr durch. Ich habe sie am Ende nicht nur zum Sport, sondern auch gerne im Alltag getragen.
Mein Testfazit zur Garmin Epix Sapphire
Die Garmin Epix Sapphire ist für mich aktuell die beste GPS-Uhr, die sich auf dem Markt findet. Das Display, die Konfigurationsmöglichkeiten, die exakte Messung von Herzfrequenz und nicht zuletzt das exakte Tracking durch den Multifrequenz-Empfang (meine “Haus-Laufstrecke” wurde beispielsweise durch Messung mit der Epix gleich ein wenig länger) sind schlichtweg State of the Art und aktuell kaum zu übertreffen. 1.000 Euro sind natürlich ein hübsches Sümmchen für eine GPS-Uhr. Behält man jedoch im Hinterkopf, dass man dafür ein ausgereiftes, exaktes, mit Updates versorgtes und mit weltweiten Topo-Karten ausstattbares Hightech-Produkt erhält, dass zudem noch über eine enorme Lebensdauer verfügen dürfte (wovon auszugehen ist, meine Fenix 3 macht auch nach 7 Jahren noch nicht schlapp), sind 1000 Euro eine nachvollziehbare Summe. Zumal man die Epix eben nicht nur zum Rennradfahren oder nur zum Trailrunning verwenden kann, sondern für zahllose Sportarten. Also Daumen rauf, Garmin, bitte weiter so!
Die Epix Sapphire im Vergleich zur Fenix 7
Video: Vergleich der Garmin Uhren Fenix 7 & Epix Sapphire
Im unmittelbaren Vergleich – ich durfte beide Uhren testen – hat die Epix aufgrund der Strahlkraft des Displays meiner Meinung nach die Nase vorne. War man eine Weile mit der Epix unterwegs und wechselt dann auf die Fenix 7, ist man direkt enttäuscht, dass das ansonsten ebenfalls gut ablesbare Display der Fenix 7 nicht mit dem “Farbwunder Epix” mithalten kann. Das hat durchaus was mit Psychologie zu tun – bunter ist eben einladender!
Was die Technik hinter dem Display angeht, gleichen sich Epix und Fenix 7 wie ein Ei dem anderen. Gleiche Sportartenauswahl, gleiche Funktionen, gleiche HF-Messung. Im Detail sind die Funktionen vielleicht etwas anders aufbereitet, wer sich länger mit den Uhren befasst, wir die Ähnlichkeit jedoch schnell bemerken.
In Sachen Akkulaufdauer: Die Epix performt mit einer von Garmin angegebenen Lebensdauer von 6 Tagen ordentlich. Allein Langstreckensportler wie Ultraläufer, Expeditionsteilnehmer oder Segler sollten aufgrund der Akkulaufzeit zum aktuellen “Garmin-Dauerläufer” Fenix 7 greifen.
Bergzeit