Inhalt
- Die wichtigsten Daten im Überblick
- Video-Testbericht zur Garmin Fenix 8
- Haptik und Optik: Der erste Eindruck zählt
- Feature-Feuerwerk: Die Sport-, Outdoor- und Gesundheitsfunktionen
- Menüführung und neues User-Interface
- Fenix 8 noch smarter?
- Kann die Akkulaufzeit mit den Funktionen mithalten?
- Alle neuen Features im Bereich Navigation
- Die Herzfrequenz-Messung am Handgelenk
- Mein Fazit zur Garmin Fenix 8: Lohnt sich das Upgrade?
„Be limitless – neu gedacht für grenzenlose Performance.“ So bewirbt Garmin die neue Fenix 8 und geht damit selbstbewusst in die Marketing-Offensive. Laut dem Datenblatt der Multisport-Smartwatch auch völlig zurecht. Umso gespannter war ich als Fenix 7 User, die Uhr ausführlich zu testen.
Die wichtigsten Daten im Überblick
Die Garmin Fenix 8 gibt es wieder in drei verschiedenen Größen, einmal in 43 Millimeter mit einem 1,3 Zoll Display und in 47 Millimeter und 51 Millimeter mit einem 1,4 Zoll Display. Getestet habe ich die mittlere 47-Millimeter-Variante mit Saphirglas und Titan-Lünette. In dieser Konfiguration wiegt die Uhr 73 Gramm. Zum ersten Mal gibt es die Fenix 8 auch mit einem Amoled-Display, das es bisher nur bei den Garmin Epix-Modellen gab.
- Display: Amoled Display oder MIP-Display mit Solar-Ladelinse
- Lünette und Glas: Edelstahl oder Titan | Saphir- oder Gorillaglas
- Größen Amoled Display: 43 mm (1,3″) | 47 mm (1,4″) | 51 mm (1,4″)
- Größen MIP-Display mit Solar-Ladelinse: 47 mm (1,4″) | 51 mm (1,4″)
- Gewicht: 60 bis 102 Gramm je nach Größe und Material (Edelstahl oder Titan)
- Preis: je nach Variante ab 999,99 Euro UVP bis 1.299,99 Euro UVP (799,99 Euro UVP für Fenix E)
Das neue Amoled-Display gibt es bei allen drei Größenvarianten. Ich persönlich finde es gut, dass ich als Kunde selbst entscheiden kann, ob mir die höhere Akkulaufzeit der Solar-Variante oder das kontrastreichere Amoled-Display wichtiger ist.
Gut zu wissen: Die Solar-Variante mit dem MIP-Display gibt es nur in der mittleren (47 Millimeter) und großen (51 Millimeter) Ausführung und nicht in der kleinen 43-Millimeter-Variante.
Preislich startet die Fenix 8 bei einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 999,99 Euro. Je nach Ausführung endet die Spanne bei maximal 1.299,99 Euro UVP. Wem das zu teuer ist, der kann auf das neue Einstiegsmodell, die Fenix E, ausweichen, die mit 799,99 Euro UVP zu Buche schlägt.
Video-Testbericht zur Garmin Fenix 8
Haptik und Optik: Der erste Eindruck zählt
Die Uhr macht einen für eine Fenix typischen, richtig robusten Eindruck, ohne dabei am Handgelenk extrem aufdringlich zu wirken. Die Lünette ist je nach Version aus Edelstahl oder Titan. Ich kann aus eigener Fenix 3-, 6- und 7-Erfahrung mit gutem Gewissen behaupten, dass die Haltbarkeit richtig gut ist. Direkt am Gehäuse ist eine integrierte LED-Taschenlampe verbaut, die bei der Fenix 8 auch wirklich ihren Zweck erfüllt und hell leuchtet.
Jan von Urbanowicz
Jan von Urbanowicz
Was mir im Vergleich zu meiner aktuellen Fenix 7 Pro sofort aufgefallen ist, sind die neuen Knöpfe. Die sind nämlich sogenannte induktive Knöpfe, die wasserdicht sind und ein anderes Druckgefühl vermitteln.
Auch das – in manchen Versionen – farblich abgehobene Anbauteil an der Seite ist neu. Dieses schützt das verbaute Mikrofon und Barometer. Dank dieser neuen Features kannst Du mit der Fenix 8 jetzt auch Tauchgänge bis zu einer Tiefe von 40 Metern absolvieren und musst nicht mehr unbedingt auf die Garmin-Descent-Reihe ausweichen.
Das neue Amoled-Display ist sehr farbenfroh. Es macht auf Anhieb einfach Spaß auf die Uhr zu schauen und sie zu bedienen. Bisher wurden Amoled-Displays oftmals für ihre schlechte Lesbarkeit, vor allem im Outdoor-Bereich, kritisiert. Dieses Problem kann ich nach dem Praxistest der Fenix 8 auf keinen Fall bestätigen.
Egal, ob bei Nässe, indirektem Licht oder bei direkter Sonneneinstrahlung – ich kann die Werte auf dem Display jederzeit gut ablesen.
Wenn Dir das serienmäßig verbaute Silikonarmband im Alltag zu sportlich sein sollte, dann kannst Du es über die einfachen Schnellverschlüsse beliebig wechseln.
Feature-Feuerwerk: Die Sport-, Outdoor- und Gesundheitsfunktionen
Wie bei Garmin-Produkten üblich, sind auch auf der Fenix 8 über 80 Sport-Apps bereits vorinstalliert. In den Kategorien Outdoor, Laufen, Radfahren, Schwimmen, Fitness, Tauchen, Wintersport, Wassersport, Teamsport, Rückschlagsport, Motorsport und Sonstiges finden sich wirklich alle erdenklichen Sportarten, sodass hier jeder seine eigene individuelle Aktivität aufzeichnen kann.
Damit Du nicht jedes Mal durch alle Apps scrollen musst, kannst Du, wie bei den Vorgängermodellen, eine Favoritenliste erstellen und sogar bis zu drei Sport-Apps oben anpinnen. Startest Du eine Aktivität, dann gibt es drei Ebenen. In der mittleren Ebene findest Du Deine Datenfelder, die Du auch bei der Fenix 8 nach Deinen eigenen Bedürfnissen anpassen kannst.
Ein Swipe nach rechts bringt Dich auf ein Übersichtsfeld, um beispielsweise die Sportart während der Aktivität zu wechseln oder die Navigation zu starten. Ein Swipe nach links öffnet den Musikplayer. Die Uhr hat einen internen 32-Gigabite-Musikspeicher und durch den integrierten Lautsprecher bräuchte es nicht mal mehr Kopfhörer zum Abspielen.
Jan von Urbanowicz
In Sachen Trainingsunterstützung und Leistungsaufzeichnung bietet Garmin wirklich extrem viel. Zum einen durch hilfreiche Funktionen wie ClimbPro oder die Stamina-Werte, die es Dir ermöglichen, Deine Leistung während der Aktivität smart einzuteilen. Zum anderen durch die auf verschiedene Sportarten zugeschnittenen Trainingspläne.
Mittlerweile gibt es den Garmin Coach nicht nur für die Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren, sondern auch für den Kraftsport.
Für einen Kraftsport-Trainingsplan musst Du zunächst Dein Trainingsziel auswählen, zum Beispiel Muskelmasse aufbauen. Im nächsten Schritt gibst Du das zur Verfügung stehende Equipment an und schon bekommst Du den entsprechenden Trainingsplan mit visualisierten Ausführungshinweisen auf die Uhr.
Neben den Sport- und Trainingsfunktionen gibt es wie gewohnt ein umfassendes Sortiment an Gesundheitsdaten. Im Health Widget werden zum Beispiel die Body Battery, der Sleep Score, der Schlaf-Coach für die nächste Nacht, die Herzfrequenz-Variabilität und bei Bedarf noch viele weitere Gesundheitswerte angezeigt. Somit hilft die Fenix 8 dabei, Deine körperlichen Reserven dauernd im Blick zu haben und das Training entsprechend anzupassen. Für mich persönlich ist beispielsweise die Herzfrequenz-Variabilität mittlerweile ein echt wichtiger Indikator geworden.
Jan von Urbanowicz
Gibt es im Bereich Sport-, Outdoor- und Gesundheitsfunktionen bahnbrechende Neuerungen im Vergleich zum Vorgängermodell? Nicht wirklich. Allerdings wurden die Features in ein neues User-Interface gepackt.
Menüführung und neues User-Interface
Vom Start-Display, bei dem Du die Datenfelder natürlich auch individualisieren kannst, wischst Du einmal nach unten, um deine Benachrichtigungen zu sehen. Wischst Du nach oben, erscheint die Widget-Übersicht. Garmin hat dort verschiedene Unterkategorien in Menüs zusammengefasst. Zum Beispiel findest Du alle vorhin genannten Gesundheitswerte unter „Health“ und Deine Leistungsdaten wie die Trainingsbereitschaft, VO2 Max und vieles mehr unter „Training“.
Über den Aktivitätsbutton oben rechts kommst Du, anders als bei den Vorgängermodellen, nicht direkt in die Aktivitätenliste, sondern hast die Möglichkeit, Menüpunkte wie „Karte“, „Trainings“ oder „smarte Funktionen“ auszuwählen. Insgesamt ist die neue Nutzeroberfläche durch die Anpassungen deutlich intuitiver und einfacher geworden.
Fenix 8 noch smarter?
Die Garmin Fenix 8 ist nicht nur eine Premium-Sportuhr. Sie trägt auch den Titel Multisport-Smartwatch – und das nicht umsonst: In diesem Bereich hat Garmin nämlich im Vergleich zu den Vorgängermodellen nochmal unglaublich viel draufgelegt.
Eigentlich alle der neuen, smarten Funktionen basieren auf dem integrierten Mikrofon und Lautsprecher. So kannst Du bei der Fenix 8 die Sprachassistenten Siri, Google Assistent oder Bixby (je nach mobilem Endgerät) nutzen. Dafür braucht die Uhr aber logischerweise eine Verbindung zum Handy.
Außerdem lassen sich Sprachnotizen aufnehmen und abspielen. Diese Funktion ist super, wenn Du ohne Handy unterwegs bist und Deine Gedanken festhalten möchtest.
Die Fenix 8 ist ein zuverlässiger Trainingsbegleiter mit unfassbar vielen Funktionen. Ich wüsste nicht, was Sportlerinnen und Sportler in ihrem (Trainings-)Alltag aus Performance-Sicht vermissen könnten.
Neben der Sprachnotizen-Funktion bietet Garmin bei der Fenix 8 auch noch weitere smarte Funktionen, die offline, also ohne Handy-und Internetverbindung, funktionieren.
Über die Sprachsteuerung kannst Du beispielsweise Aktivitäten starten oder die Taschenlampe ein- und ausschalten. Beim Testen bin ich über die manuelle Eingabe der Befehle zwar wahrscheinlich genauso schnell, aber ein spaßiges Feature ist es allemal.
Wie man es von reinen Smartwatches kennt, kann man mit der Fenix 8 jetzt auch direkt über die Uhr telefonieren, die Uhr Musik abspielen lassen oder mit ihr bezahlen. Natürlich bekommt man auch alle gewünschten Benachrichtigungen wie E-Mails, WhatsApps und andere Messenger-Dienste angezeigt. Möchtest Du hingegen nicht mehr gestört werden, bietet die Uhr auch zwei Fokus-Modi: nämlich „Schlaf“ und „Aktivität“.
Kann die Akkulaufzeit mit den Funktionen mithalten?
Um all diese Funktionen nutzen zu können, braucht es natürlich eine entsprechende Akkulaufzeit. Im Smartwatch-Modus, also dem klassischen Alltagsgebrauch, hält die mittlere 47 Millimeter Amoled-Version laut Hersteller bis zu 16 Tage und 7 Tage im Always-On-Modus. Die Solar-Variante – ebenfalls in der 47-Millimeter-Größe – hingegen läuft bis zu 21 Tage, mit Solarladung sogar 28 Tage. Das sind beeindruckende Werte, wenn man bedenkt, dass viele andere Smartwatches auf dem Markt mit deutlich geringerem Funktionsumfang eigentlich täglich oder zumindest alle zwei Tage geladen werden müssen.
Benutzt man im Aktivitätsmodus alle Satellitensysteme und das Multiband-GPS, dann hält die Amoled-Version in der mittleren Größe bis zu 35 Stunden. Die Solar-Version läuft bis zu 37 Stunden, mit Solarladung bis zu 43 Stunden.
Für die Solarladung nimmt Garmin an, dass Du Dich mindestens drei Stunden im Freien bei etwa 50.000 Lux aufhältst. Das ist im Sommer und an freundlichen Wintertagen durchaus realistisch. Bei der kleinen 43 Millimeter Amoled-Version sind die Werte natürlich niedriger und bei der großen 51-Millimeter-Version dementsprechend höher als hier angegeben.
Jan von Urbanowicz
In der Praxis lassen sich die guten Werte der Akkulaufzeit bestätigen. Während einer dreitägigen Grattour, bei der ich die Fenix 8 mit bestem GPS und vielen aktivierten Funktionen im Dauereinsatz habe, verliert sie gerade einmal die Hälfte ihrer Akkukapazität. Die Solar-Variante dürfte bei entsprechenden Wetterbedingungen sogar noch um einiges länger halten, also brauchst Du Dir um die Akkuleistung selbst bei Ultra-Distanzen eigentlich keine Gedanken machen.
Alle neuen Features im Bereich Navigation
Auch im Bereich der Navigation hat Garmin nochmal einige neue Features in die Fenix 8 gepackt. Zuerst fällt mir auf, dass die Kartendarstellung im Vergleich zur Fenix 7 nochmal etwas besser geworden ist.
Die topografische Karte zeigt alle wichtigen Details an. Du kannst sie nach Deinen individuellen Bedürfnissen durch verschiedene Ebenen und Darstellungen auch anpassen. So kannst Du beispielsweise auf den TopoActive-Karten aus verschiedenen Wetter-Overlays auswählen, die Dir die Wolkendecke oder Niederschlagsmenge an Deiner Position anzeigen. Auch Geländekonturen sind ersichtlich. Außerdem kannst Du auf vorinstallierte Karten für Golfplätze und Skipisten auf der ganzen Welt zugreifen.
Jan von Urbanowicz
Ein weiteres spannendes Feature ist die dynamische Routenanpassung. In der altbekannten Round-Trip-Planungsfunktion meiner Fenix 7 berechnet die Uhr bereits verschiedene Strecken mit meinen gewünschten Parametern – allerdings ist diese Route dann auch fix.
Wenn ich mit der Fenix 8 von meiner Route abkomme, dann ist sie in der Lage die Navigation entsprechend anzupassen. Während der Aktivität kann die Uhr eine neue Route berechnen und einplanen. Das ist vor allem dann sehr sinnvoll, wenn Du viel ohne Ortskenntnis in fremden Gebieten unterwegs bist.
Ansonsten findest Du auch bei der Fenix 8 die Garmin-typischen Navigations-Features wie zum Beispiel die Umgebungs-Erkundung, Abbiege-Hinweise oder die „Back-to-Start“-Funktion.
Die Herzfrequenz-Messung am Handgelenk
Für ein strukturiertes Training ist die Herzfrequenz ein wichtiger Richtwert. Auch die Fenix 8 misst den Puls über das Handgelenk. Mit einem kleinen Experiment will ich herausfinden, wie akkurat diese Messung im Vergleich zur Aufzeichnung durch einen Brustgurt ist. Also habe ich auf meiner Haus-Trailrun-Runde die Fenix 8 am linken Handgelenk und am rechten meine Fenix 7, die mit meinem Garmin HRM Run Brustgurt gekoppelt ist.
Unterwegs sind die Werte der Handgelenksmessung gute Orientierungspunkte, in welchem Puls-Bereich ich gerade unterwegs bin. So beobachte ich, ob ich noch im Grundlagenbereich laufe oder ob es schon intensiver wird. Damit die Werte valide sind, ist es wichtig, dass die Uhr richtig am Handgelenk positioniert ist und auch nicht hin und her rutscht. Wenn Du aber auf ein paar Schläge exakt trainieren möchtest, dann kommst Du auch mit der Fenix 8 an einem Brustgurt nicht vorbei.
Mein Fazit zur Garmin Fenix 8: Lohnt sich das Upgrade?
Ich habe die Garmin Fenix 8 bei unterschiedlichen Sportarten, verschiedenen Bedingungen und auch im Alltag getestet. Die Sportuhr ist ein sehr zuverlässiger Trainingsbegleiter mit unfassbar vielen Funktionen. Ich wüsste nicht, was Du als sportbegeisterter Mensch in Deinem (Trainings-)Alltag aus Performance-Sicht vermissen könntest.
👉 Die Frage aller Fragen: Lohnt sich das Upgrade auf die neue Garmin Fenix 8?
👉 Die Antwort: Kommt darauf an …
Wenn Du, wie ich, schon eine Fenix 7 verwendest und nicht unbedingt auf die neuen Smartwatch-Features oder die neue Tauch-Funktion angewiesen bist, dann bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die doch recht ordentliche Investition tätigen würde.
Wobei ich schon zugeben muss: Sobald ich die Uhr am Handgelenk habe, kann ich die Augen echt nur schwer vom strahlenden Amoled-Display abwenden. Als Fenix-7-User freue ich mich über die vielen kleinen Details, die sich dann eben doch zum Besseren gewandelt haben.
Jan von Urbanowicz
Wenn Du aber aktuell ein älteres Fenix-Modell – also Fenix 3, Fenix 5 oder Fenix 6 – verwendest, oder eine ganz andere Sportuhr, und bereit bist auf ein neues Modell upzugraden, dann ist es ein klarer Fall: Die Garmin Fenix 8 ist aktuell das Maß der Dinge am Multisport Smartwatch-Markt.