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Breite Latten

Das sind die Freerideski-Highlights 2019/2020

9 Minuten Lesezeit
Freeriden - für viele die Königsdisziplin des Skifahrens und der Grund, warum sie sich die breiten Bretter in den Keller stellen. Welche es in diesem Jahr sein müssen, stellen wir Dir in unseren Freerideski-Highlights der Saison 2019/20 vor.

Pickelharte Pisten. Sulziger Firn. Bruchharsch oder gar Kunstschnee. Schnee hat beim Skifahren schier unendliche Facetten. Doch dann gibt es noch eine andere Schneeart: den legendären Champagne Powder. Diese fluffig-leichte Materie, die uns für einen Moment schwerelos erscheinen lässt, ist wohl der Grund, warum wir uns Ski mit einer Mittelbreite jenseits der 100 Millimeter (und das ist noch konservativ gerechnet) anschauen – und unter die Füße schnallen. Wir haben ein paar der neuen Ski bereits getestet und stellen Dir unsere persönlichen Freerideski-Highlights für diese Saison und genau diese Art von Schnee vor.

Armada ARV 116 JJ UL

Du surfst gern durch Powder, scheust aber auch Aufstiege aus eigener Muskelkraft nicht? Dann solltest Du einen Blick auf den ARV 116 JJ UL von der amerikanischen Freeskischmiede Armada werfen. Das UL hinter dem Kultnamen Armada JJ steht für Ultralite und macht den Ski damit zu einem Mitglied der Armada Zero Series. 1.700 Gramm bringt er bei einer Mittelbreite von 116 Millimetern auf die Waage. Trotzdem verspricht er Laufruhe, verbesserte Stabilität und will auch zwischendurch gerne verspielte Runden drehen. Im amerikanischen Powder Magazine landete er deshalb unter den Freeride-Ski des Jahres. Schnell sein lohnt sich hier außerdem: den ARV 116 JJ UL gibt es nur in limitierter Stückzahl.

Armada ARV JJ 116
Foto: Armada

Atomic Bent Chetler

Noch einer, der es abermals unter die besten Ski der Saison geschafft hat, ist der Atomic Bent Chetler. Seit bereits elf (!) Jahren ist er das Freeride-Flagschiff der Salzburger. Gemeinsam mit Namensgeber Chris Benchetler wird er jede Saison aufs Neue einer Überarbeitung unterzogen und dabei eigentlich immer noch besser. Mit 120 Millimeter Underfoot gehört er zu den Königen in dieser Kategorie und hat vor allem im hüfttiefen Powder und in steilen Rinnen seinen Auftritt. Dank leichtem und dämpfendem Pappelholz in Kombination mit einem Carbon-Rückgrat bleibt der Bent Chetler bei seinen massiven Maßen relativ leicht und überzeugt trotz allem mit verbessertem Kantengriff und Drehfreudigkeit.

Atomic Bent Chetler
Foto: Atomic

Black Crows Corvus Freebird

Ein echter Hingucker unter unseren Highlights ist der Black Crows Corvus Freebird. Wir sagen nur: PINK! Dabei sieht der Franzose nicht nur gut aus, er will auch gefahren werden – und das am liebsten im Gelände, nachdem der Aufstieg aus eigener Kraft bewältigt wurde. Er ist leicht genug für lange Aufstiege, schwimmt durch die breite Schaufel im Tiefschnee auf und absorbiert Schläge in zerfahrenem Gelände. Also alles in allem ein echter Freetourer.

Black Crows Corvus Freebird
Foto: Black Crows

Blizzard Rustler 10

Als Blizzard die Rustler-Serie im Jahr 2017 erstmalig vorstellte, hatten die Mittersiller mit den Modellen gleich jede Menge Fans auf ihrer Seite: Tester überschlugen sich vor Lob und Rustler 10 und 11 galten als das neue Must-Have im Backcountry. Jetzt geht der Rustler 10 bereits in die dritte Saison und hat noch nichts von seinem Charme eingebüßt. Mit einer Mittelbreite von 104 Millimetern und einer Fiberglas-Carbon-Begurtung, die sich an Tip und Tail verjüngt, ist der Ski weniger fordernd und aggressiv im tiefen Schnee und bleibt trotzdem bei hohen Geschwindigkeiten stabil. Tipp von unseren Testern: „Steiles Gelände, weite Schwünge und hohe Geschwindigkeiten sind sein Metier.“

Blizzard Rustler 10
Foto: Blizzard

Earlybird Jackdaw

2014 gründete Freerider und Ingenieur Hanno Schwab Earlybird Skis mit dem Ziel Pionier im nachhaltigen Skibau zu werden. Bisher hat er eine kleine, feine Kollektion auf den Markt gebracht und 2015 bereits den ISPO Award dafür abgestaubt. Der Allrounder der Kollektion ist der Jackdaw: mit Maßen von 138-108-124 Millimetern, Fullrocker-Konstruktion und tapered Tip und Tail. Besonders einzigartig machen alle Ski das nachhaltige Produktionskonzept. Die Ski werden größtenteils handgefertigt und es kommen überwiegend natürliche und nachwachsende Materialien zum Einsatz: vom FSC®-zertifizierten Holzkern über das Topsheet aus Robinienholzfurnier sowie den Seitenwangen aus Robinienholz, bis zum biobasierten Epoxydharz und und und. Schon klar, dass sich da der Jackdaw inmitten der Natur und abseits der Piste am wohlsten fühlt.

Earlybird Jackdaw
Foto: Earlybird Skis

K2 Mindbender 115

Für den Winter 2019/20 ist die Mindbender Kollektion das Highlight der Nordamerikaner von K2. Beschränkt haben sie sich bei der Kollektion allerdings nicht nur auf Unisex- oder Männermodelle, sondern ganz in K2 Womens Alliance Manier spezielle Modelle für Skifahrerinnen entworfen. Nachdem die Fahrerinnen einen wirklich fetten Powderski forderten, ist der Neuzugang Mindbender 115 C Alliance mit 115 Millimetern unter der Bindung, Tip- und Tailrocker, spezieller Carbon-Begurtung sowie einem Holzkern aus Ahorn und Paulownia entstanden. Ein echter Ski fürs Backcountry, der laut Bergzeit Testerin nichts für Backcountry-Einsteigerinnen ist, sondern eher für Skifahrerinnen geeignet ist, die über eine solide Technik verfügen.

K2 Mindbender 115
Foto: K2

Kästle FX 96

Du suchst einen Ski, der Dich auf der Piste begleitet, aber auch vor Powder nicht zurückschreckt? Dann solltest Du Dir den neuen Kästle FX 96 HP genauer anschauen. Seine inneren Werte überzeugen allemal: Triple Holzkern, Carbon Verstärkung und Power-Sandwich Sidewall. Hinzu kommt die moderate Mittelbreite von 96 Millimetern. Dank ihr und dem Tip- und Tailrocker bleibt der Vorarlberger vielseitig und kommt natürlich auch mit dem Kästle-eigenen cleanen Design und der bewährten Hollowtech-Technologie: Diese soll den Ski laufruhiger machen, die Kanten besser greifen lassen und das Einlenken präziser gestalten sowie natürlich das Gesamtgewicht des schicken Österreichers herunterschrauben. Testfazit von Bergzeit: „Stabiler Allrounder für lange Schwünge im Gelände.“

Kästle FX 96
Foto: Kästle

Line Outline

In dieser Saison präsentiert Line ein weiteres Ski-Meisterwerk aus der Feder von Eric Pollard: den Outline. Nach seinen Maßen von 150-117-142 siedelt er sich zwischen Mordecai und Magnum Opus an und funktioniert im Tiefschnee genauso wie auf der Piste. Doch sein Geheimnis liegt in der speziell abgestimmten Rockergeometrie. Diese in Verbindung mit der 3D Convex Tip und Tail Technologie vergrößert die effektive Kantenlänge bei einer gleichzeitig breiten Schaufel. Der Belag hat an Tip und Tail ebenfalls eine konvexe Form und ermöglicht, dass der Outline im Pulver aufschwimmt und auf hartem Untergrund trotzdem den nötigen Kantengriff verspricht. Beim Design kann man den Ski von Pollard sowieso nichts vormachen. Würden sie sich nicht so grandios fahren, könnte man sich die kleinen Kunstwerke auch einfach guten Gewissens an die Wand hängen.

Line Outline
Foto: Line

Rossignol Soul 7

Der Soul 7 von Rossignol ist mittlerweile eine echte Freeride-Legende. Es gibt kaum einen Freerider, der nicht schon auf dem Franzosen stand und sich von seinen inneren und äußeren Werten überzeugen konnte. Für die Saison 2019/20 hat Rossignol den Soul 7 in ein neues Gewand gesteckt, doch das Fahrgefühl bleibt schlicht und einfach das gleiche. Gleich gut, wohlgemerkt. Der Soul 7 lässt sich je nach Lust und Laune auf der Piste oder im verspurten Gelände fahren. Auch im Powder fühlt er sich dank 106 Millimetern unter der Bindung zuhause. Im Herzen hat der Rossi einen Paulownia-Kern mit Carbon-Verstärkung. Für mehr Drehfreude ist das Gewicht an Tip und Tail reduziert, obwohl er sich auch gerne auf der Kante fahren lässt. Unsere Tester sind der Meinung: „Ein Ski für den Einstieg ins Backcountry, der leicht zu kontrollieren ist und sich mit wenig Kraftaufwand fahren lässt.“

Rossignol Soul 7
Foto: Rossignol

Salomon QST 99

Einer für alles? Das ist ganz klar der Salomon QST 99. Er steht Dir zur Seite, wenn Du direkt neben dem Lift unverspurte Lines suchst, steile Rinnen befahren willst oder einfach nur einen spaßigen Tag auf Deiner Lieblingsgpiste verbringen willst. Das sehen auch die Bergzeit Tester so: „Mit aktivem Fahrstil bietet er in den verschiedensten Schneeverhältnissen viel Kontrolle und ein tolles Fahrgefühl.“ Power, Stabilität und Wendigkeit, dafür steht der QST 99 mit einer Einlage aus verwobenem Carbon und Flachsfasern, einem Korkeinsatz in der Skispitze und 360° ABS Seitenwangen. Die Mittelbreite von 99 Millimetern lässt ihn zudem ohne Probleme im verspurten Gelände oder Neuschnee aufschwimmen. Was willst Du mehr?

Salomon QST 99
Foto: Salomon

Völkl Revolt 121

Highlight aus dem Hause Völkl ist in diesem Jahr ganz klar der Völkl Revolt 121. In Zusammenarbeit mit dem Völkl Freeride- und Freestyleteam haben die Entwickler der Straubinger einen Backcountry Freestyle Ski entworfen, der mit 121 Millimetern Underfoot sowie Tip- und Tail-Rocker überzeugt und mit dem Markus Eder im letzten Winter bereits einen Tourstopp der Freeride World Tour gewinnen konnte. Das Design des Topsheets kann sich ebenfalls sehen lassen und wurde vom amerikanischen Künstler Ken Griffen entworfen.

Völkl Revolt
Foto: Völkl

Zag Ubac 95

Früher viel zu breit und schwer, heute das neue Mittelmaß: 95 Millimeter. Das ist Freetouring im Jahr 2019/20! Mit deutlich unter drei Kilogramm pro Paar eignet sich der Zag Ubac 95 auch für längere Aufstiege, dennoch fühlt sich der Franzose dann in der Abfahrt vollends wohl. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten schwimmt er dank Tip- und Tailrocker auf und steht mit kürzerer Kantenlänge und kleinem Radius für Drehfreude auch in engen Treeruns oder steilen Couloirs. In diesem Jahr haben die Macher aus Chamonix dem Ubac einen neuen Kern verpasst und so Kantengriff und Torsionssteifigkeit noch einmal verbessert. Er ist für alle die gern auf- und absteigen, und auch die Bergzeit Tester sind überzeugt: „Der Ubac 95 von Zag ist stark aufstiegsorientiert, kann bei der Abfahrt aber definitiv mehr als eine Rennpommes.“

Zag Ubac 95
Foto: Zag

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