Das Zelt im Regen aufzubauen ist immer blöd, außer Du besitzt ein Zelt, bei dem das Innenzelt bereits ins Außenzelt eingehängt ist. In diesem Fall geht der Aufbau in einem Rutsch vonstatten und der Innenraum bleibt komplett trocken. Ist das nicht der Fall, hilft es das eigene Zelt gut zu kennen. Denn es macht auch einen Unterschied, ob Du für den Aufbau drei oder dreißig Minuten brauchst. Sprich: Übung macht den Meister!
Ein Zelt hält nur richtig abgespannt einem Sturm zuverlässig stand. Das gilt für Tunnel– und Tipizelte ganz besonders, aber auch freistehende Kuppel– oder Geodätzelte musst Du stabil verankern, wenn der Wind übers Land peitscht. Deshalb haben wir für Dich die passende Anleitung parat: Zelt abspannen – Wie mache ich mein Zelt sturmfest?
Auch wenn das Zelt nicht dreckig ist, solltest Du es nach der Tour zum Trocknen aufhängen, um Schimmelbildung zu vermeiden. Allerdings solltest Du das Zelt nicht direkt in die Sonne hängen, da die UV-Strahlung das Material angreift. Besser ist es, das Zelt offen und großflächig im Badezimmer, der Waschküche oder einem anderen schattigen Plätzchen auszubreiten.
Wenn Du es im Zelt ein paar Grad wärmer haben willst, bleiben Dir nur wenige Optionen. Bereits beim Kauf kannst Du darauf achten, dass das Zelt ein geschlossenes Innenzelt hat (und kein Mesh). Auch wenn das weniger luftig ist, bleibt es innen wärmer. Außerdem kannst Du ein Zelt suchen, bei dem das Außenzelt möglichst weit zum Boden herunterreicht.
Bist Du unterwegs, kannst Du schauen, dass Du den Spalt zwischen Außenzelt und Boden abdeckst (Erde/Schnee aufschaufeln). Auch wo Du das Zelt aufbaust (zum Beispiel windgeschützt), kann einen Unterschied machen. Für den Rest ist ein guter Schlafsack mit passender Isomatte verantwortlich.
Fährst Du eher ins Warme, gelten andere Gesetze für den Zeltkauf. Hier ist ein Meshinnenzelt und großer Abstand von Außenzelt zum Boden zwecks Belüftung absolut sinnvoll. Ansonsten bleibt Dir nichts weiter übrig, als das Zelt im Schatten aufzustellen.
Nach jeder Tour solltest Du Dein Zelt so schnell wie möglich reinigen und trocken. Damit verhinderst Du, dass das Zelt Schimmel ansetzt, außerdem ärgerst Du Dich nicht bei der nächsten Tour, wenn Du ein dreckiges Zelt auspackst. Wie das Zelt richtig gereinigt wird, erfährst Du in unserem Beitrag Zelt reinigen im Frühjahr – so funktioniert’s!
Es kann immer mal sein, dass irgendwo ein Riss im Zelt entsteht. Meist passiert das am Zeltboden, da hier die größte Belastung herrscht. Ein Groundsheet bzw. Floorprotector (gibt es von den Herstellern passend zu den Zelten) ist immer ratsam, da er solche Schäden vermeidet. Risse im Außenzelt sind eher selten, können aber zum Beispiel durch heftige Stürme verursacht werden. Wie Du solche Risse ordentlich flickst, verrät Dir unser Beitrag Zelt flicken: So repariert man Risse und Löcher im Zeltstoff.
Wenn es ganz dumm läuft, kann Dir natürlich auch das Zeltgestänge brechen. Während Du ein Zelt mit Riss immer noch aufbauen kannst, ist ein Zelt mit defektem Gestänge nichts mehr Wert. Daher solltest Du immer Reparaturhülsen oder Ersatzsegmente dabeihaben und wissen, wie Du sie einsetzt: Zeltstangen reparieren mit Reparaturhülse oder Ersatz-Segment.
Wenn Du Dein Zelt schon länger hast und merkst, dass der Perleffekt des Materials verloren geht, wird es Zeit das Gewebe neu zu imprägnieren. Wie das im Detail funktioniert, erfährst Du in unserem Beitrag Zelt imprägnieren: Anleitung, Tipps u0026 Infos.
Gleiches gilt für die Zeltnähte. Zumal es auch Hersteller bzw. Modelle gibt, bei denen die Nähte von vorneherein nicht vollständig abgedichtet sind. Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, gehst Du wie in unserer Anleitung beschrieben dabei vor: Zeltnähte abdichten – Versiegeln mit Nahtdichter.
Am leichtesten bekommst Du das Zelt in oder an den Rucksack, wenn Du es in seine Einzelteile zerlegst. Das kleine Säckchen mit den Heringen passt überallhin, den Sack mit dem Gestänge kannst Du super außen unter die Kompressionsriemen klemmen und die Zeltplane eventuell unter die Riemen vor dem Schlafsackfach. Vielleicht passt die Plane einzeln aber auch innen hinein, da sie sich ohne die starren Teile sehr gut stopfen lässt. Bist Du in der Gruppe unterwegs und hast ein großes Zelt, könnt Ihr die einzelnen Teile auch auf die ganze Gruppe aufteilen.
Das Lagern des Zeltes ist gar nicht so kompliziert. Trocken, sauber und ordentlich zusammengelegt, kannst Du es in seiner Hülle aufbewahren.
Damit es auch von unten weich und warm bleibt, geht bei Wandertouren oder beim Camping nichts über die richtige Isomatte. Dabei muss jeder den besten Kompromiss aus Komfort und Gewicht finden, außerdem sollte die Isolation der Matte auch zu den Temperaturen im Reiseland passen. Glücklicherweise gibt es heutzutage eine große Anzahl warmer, bequemer und erstaunlich leichter Matten. Unsere Kaufberatung im Shop hilft Dir dabei, die richtige Isomatte zu finden. Eine alternative Option beim Campen ist auch immer das Feldbett.
Gerade beim Ultraleicht-Wandern sucht man gerne leichtere Alternativen zum Zelt – eine davon ist das Tarp. Das Tarp ist quasi nur die Zeltplane ohne Innenzelt und Gestänge. Über Schnüre kann das Tarp einfach zwischen zwei Bäumen aufgehängt und mit Zeltheringen im Boden verankert werden. Auch mit den Trekkingstöcken lässt es sich zu einem Notzelt aufbauen.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Tarp ist leicht, lässt sich sehr variabel aufhängen und hat außerdem einen großen Abenteuercharakter. Da das Tarp aber rundherum offen ist und weniger stabil steht, hat es deutliche Schwächen bei Sturm und Regen, zudem fehlt dem Tarp ein Mückenschutz.
Ein Biwaksack ist in allererster Linie ein Teil der Sicherheitsausrüstung auf alpinen Touren. Wenn Du vom Wetter oder der Dunkelheit überraschst wirst und eine provisorische Unterkunft brauchst, um die Nacht zu überstehen, hilft er Dir, halbwegs trocken und warm bis zum Morgen durchzuhalten.
Auch auf Ultraleicht-Wanderungen finden Biwaksäcke zunehmend Verwendung, da sie kleiner und leichter sind als ein Zelt. Allerdings bekommst Du im Biwaksack Deine Ausrüstung nicht unter, es bildet sich deutlich mehr Kondenswasser darin und wenn es dauerregnet, bist Du froh, wenn Du ein Zelt hast, in dem Du auch mal etwas Zeit totschlagen kannst.
Noch Fragen? Dann ab damit ins Kommentarfeld unten!
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