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Gute Nacht!

Draußen schlafen: 7 Antworten zum Übernachten ohne Zelt

6 Minuten Lesezeit
Darfst Du einfach so draußen schlafen? Und wo überhaupt? Wir verraten Dir, was Du vor Deiner ersten Übernachtung im Freien wissen solltest und welche Ausrüstung sinnvoll ist.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Nacht im Freien?

Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema „draußen schlafen“ beschäftigt, sollte sich für den ersten Feldversuch komfortable Bedingungen schaffen. Ideal ist eine warme Nacht mit Temperaturen über zehn Grad. Der Wetterbericht sollte stabile Bedingungen und keinen Niederschlag ankündigen, denn ein ungeplanter Weckservice durch Gewitter und Regentropfen ist mehr als unangenehm.

Wo ist draußen schlafen (nicht) erlaubt?

Wer draußen in der Natur schlafen will, steigt in der Regel nicht auf einem klassischen Campingplatz ab, daher sollte man sich vorab mit den jeweils geltenden Bestimmungen zum Wildcampen auseinandersetzen. Die Regelungen sind in Europa von Land zu Land und oft auch von Bundesland zu Bundesland sehr verschieden. In Deutschland sind meist Naturschutz- oder Waldgesetze diesbezügliche Informationsquellen.

  • Tipp: Egal ob Wald oder Wiese – auf Nummer sicher geht, wer beim Grundeigentümer um Erlaubnis fragt.

Ein guter, legaler Kompromiss sind auch sogenannte Trekking-Plätze, die es beispielsweise im Steigerwald, im Spessart, der Eifel, im Schwarzwald, der Pfalz, im Elbsandstein und am Soonwaldsteig im Hunsrück gibt. Auch hier gilt es die jeweiligen lokalen Regelungen zu beachten.

Camper und Hängematte am Strand
Eine Hängematte ist schnell & recht einfach aufgebaut. | Foto: Sea to Summit

Daneben müssen es nicht immer Schlafsack oder Zelt sein – auch in einer Hängematte lässt es sich wunderbar entspannen. Um Dir den Einstieg zu erleichtern, gibt es kompakte Sets, die Du auf ein handliches Maß komprimieren kannst, sodass sie gut in Deinen Rucksack passen. Bei einigen Modellen ist sogar das Moskitonetz praktischerweise mit integriert.

  • Tipp: Auch wenn es in der Regel bereits zum Standard gehört: Achte beim Aufspannen Deiner Hängematte darauf, spezielle Baumgurte und Aufhängseile zu verwenden, die die Bäume nicht schädigen.

Wald und Wiese: Wo ist (k)ein guter Schlafplatz?

Idealerweise liegt Euer ausgewählter Schlafplatz so, dass der Abbruch Eures Abenteuers – aus welchem Grund auch immer – auch bei Dunkelheit gefahrlos möglich ist. Das bedeutet, er sollte zu Fuß leicht und sicher erreichbar sein. Achtet darauf, dass ihr immer wisst, wie ihr zurück nach Hause oder zum Auto kommt.

Beliebte Picknick-, Bade- oder Grillplätze verwandeln sich nachts manchmal in Partyzentren oder ähnliches. Checkt vorab, ob ihr am Platz Eurer Wahl mit ungestörter Nachtruhe rechnen könnt. Aufgrund der aufsteigenden Feuchtigkeit solltet ihr nicht direkt an einem Fluss, Bach oder mitten in einer Wiese campieren. Letzteres findet in der Regel auch der Bauer nicht wirklich lustig. Vom „Bett im Kornfeld“ ist jedenfalls abzusehen!

  • Wichtig: Grundsätzlich sollte man seinen Schlafplatz am nächsten Morgen wieder so verlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Das heißt: Ausscheidungen ordentlich vergraben, Müll und etwaige Taschentücher einsammeln, keine Pflanzen mutwillig zerstören und den Platz im Naturzustand verlassen.

Welche Ausrüstung braucht man für eine Nacht im Freien?

Grundsätzlich gilt: Je weniger Ausrüstung, desto größer das Abenteuer. Für die erste Nacht unter freiem Himmel sind eine Isomatte und ein Schlafsack aber in jedem Fall sinnvoll. Um die Isomatte zu schonen und den Platz etwas gemütlicher zu gestalten, lohnt sich auch eine Picknickdecke als Unterlage. Alternativ schützt auch eine Gewebeplane die Isomatte vor Beschädigungen.

Abhängig vom Schlafsack und Eurem Schlafplatz benötigt Ihr gegebenenfalls noch einen Wetterschutz, denn Daunenschlafsäcke ohne Nässeschutz können bei hoher Kondensfeuchtigkeit ihre Isolationsfähigkeit verlieren. In diesem Fall ist ein wasserdichter Biwaksack sinnvoll. Bei Kunstfaserschlafsäcken und imprägnierten Daunenschlafsäcken ist dieser bei trockenen und warmen Bedingungen nicht nötig. Grundsätzlich könnt Ihr natürlich auch ohne Schlafsack draußen schlafen. Eine Unterlage ist beim Übernachten in der Natur in jedem Fall sinnvoll.

Wer unsicher ist, ob das Wetter tatsächlich hält, sollte auch ein Tarp oder eine Plane spannen, das als kleines Dach vor Regen schützt. Da dabei die „Wände“ fehlen, trübt ein Tarp kaum das eindrucksvolle „Draußen-Schlaferlebnis“.

Mit Schlafsack und Campingkocher unterwegs
Dieser Moment bleibt im Gedächtnis: Im Schlafsack den Sonnenuntergang genießen. (Hinweis: Für dieses Foto wurden die geltenden Bestimmungen zum Wildcampen eingehalten.) | Foto: Sea to Summit

Zu guter Letzt sollte auch eine Stirnlampe oder Taschenlampe mit ins Gepäck – falls Ihr nachts mal raus müsst, Euer Lager sortiert oder ähnliches. Was ihr sonst noch zur Verpflegung braucht – Campingkocher, Töpfe, Geschirr, Feuerschale und ähnliches – richtet sich nach den individuellen Plänen für Euer Abenteuer.

  • Tipp: Nachts sinken die Temperaturen – besonders in den Bergen. Daran solltet Ihr auch mit Blick auf Eure Bekleidung denken. Eine Fleecejacke oder Isolationsjacke und lange Hosen sorgen abends für Gemütlichkeit.

Draußen schlafen am Lagerfeuer: Das musst Du beachten!

Lagerfeuer sind nicht überall und/oder nicht jederzeit erlaubt. Wichtig ist daher, vorab die geltenden Regelungen und die aktuelle Waldbrandgefahr zu erfragen. Verzichte darauf, wenn Feuermachen aufgrund von Trockenheit verboten wurde!

Und: Wer beim draußen Schlafen ein Feuer entfacht, muss sicherstellen, dass dieses nicht außer Kontrolle gerät und vor Verlassen des Lagerplatzes zuverlässig gelöscht wird!

Achtet zudem am Lagerfeuer auf genügend Abstand zu Eurer Ausrüstung. Schlafsäcke, Picknickdecken und Isomatten sind in der Regel aus Kunstfasern gefertigt. Diese sind empfindlich gegenüber Feuer und Hitze. Lagerfeuer aus Laubhölzern neigen weniger zum Springen als Nadelholzfeuer. So kommt es weniger zu Brandlöchern durch springende Glut.

Was tun, wenn ein Tier kommt?

In Deutschland oder Mitteleuropa ist die Gefahr, von einem wilden Tier angegriffen zu werden, ausgesprochen gering. Dachse, Wildschweine und Füchse neigen in der Regel nicht zum Angriff und halten normalerweise einen recht großen Abstand zum Menschen. Wichtig ist: Tiere brauchen besonders nachts ihre Ruhe! Schlafe nur dort, wo es ausdrücklich erlaubt ist und respektiere Schutzzonen. Störe die Tiere nicht mit zu hellem Licht oder lauter Musik!

Ein Problem können allerdings die kleinen Plagegeister werden. Mücken lieben Feuchtigkeit und sind besonders in der Nähe von Gewässern, Sümpfen und Pfützen häufig zu finden. Leichter Wind hält die Plagegeister fern, auch in trockenen Nadelwäldern sind sie seltener zu finden. Zudem hilft auch ein kleines Feuer (siehe dazu Punkt Lagerfeuer), das allerdings die ganze Nacht über brennen sollte. Darüber hinaus lohnt es sich bei der Wahl des Lagerplatzes auf Ameisen zu achten, um etwaige Konflikte mit dem Volk vermeiden.

Was muss ich sonst noch wissen?

Eine Nacht im Freien, unter dem Sternenzelt, wird eventuell nicht die gemütlichste Nacht Deines Lebens werden – aber sie wird sicher zu einem bleibenden Eindruck. Was beim ersten Mal vielleicht noch ein bisschen unheimlich war, vermittelt Wiederholungstätern bald ein Gefühl von Freiheit und Ursprünglichkeit. Doch bei aller Abenteuerlust solltest Du nie vergessen: Wir sind in der Natur nur zu Gast! Schlafe nur dort draußen, wo es erlaubt ist, halte Dich von Schutzzonen fern und geh respektvoll mit Tieren und Natur um!

Welche Erfahrungen habt Ihr schon beim Schlafen unter freiem Himmel gemacht? Habt Ihr noch weitere Tipps? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!

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