Eigentlich haben sich die beiden oberbayerischen Gründer von Doghammer mit ihren funktionellen Zehentrennern aus nachhaltiger Produktion einen Namen gemacht. Doch jetzt nimmt das junge Unternehmen mit Sitz in Rosenheim Freizeitschuhe aus nachwachsendem Kork und Wolle mit ins Sortiment. Diese Sneaker sollen sich sowohl für den täglichen Einsatz als auch für Wanderungen eignen.
Ich habe das Damenmodell des Cork Traveller Schnürschuh mal etwas genauer unter die Lupe genommen und ihn auf unserem Campingurlaub in den bayerischen Nachbarländern ausgiebig getestet.
Der erste Eindruck des Cork Traveller Women
Als ich den Schuh das erste Mal sah, war ich gleich von seinem Design angetan. Mein erster Eindruck: ein hochwertiger, leichter Schuh, der durch das Kork und die Wolle ein angenehm auffälliges Erscheinungsbild bietet und trotzdem sportlich ist.
Allerdings dachte ich mir: Wie sollen diese Naturmaterialien den sich wechselnden Untergründen und möglicherweise nassen Bedingungen standhalten? Die Zunge und Seitenbereiche des Outdoorschuhs sind aus Merinowolle und Kork. Die Schutzkappe vorne und die Sohle sollen durch die Mischung aus Gummi und Kork für einen stabilen Halt und guten Grip sorgen. Innen soll eine Einlegesohle aus Kork und Kokosnussfasern üble Gerüche verhindern und für mehr Komfort sorgen.
Durch die Schnürbänder aus Gummi kann ich ohne Mühe in die Schuhe hineinschlüpfen – wie in bequeme Sommer-Sneaker. Obwohl ich schmale Füße habe – bei einer Schuhgröße von 39 – fühle mich sofort wohl mit der Schnürung und merke, wie mir der Kork Traveller gut passt. Beim Spaziergang mit den Hunden konnte ich gleich mal einen ersten Eindruck vom Cork Traveller bekommen – und kann es kaum erwarten, ihn im Urlaub ausgiebig zu testen.
Das Damenmodell im Test
Ende September 2019 packen wir also unsere Siebensachen und starten unseren Campingurlaub in Livigno, dem steuerfreien Einkaufs-, Bike- und Wanderparadies Italiens. Eigentlich wollten wir ja ins Produktionsland des Cork Traveller, Portugal, fahren, änderten aber kurzfristig unsere Pläne. Da wir viele Wanderungen geplant hatten, blieb mir ausgiebig Zeit, den Schuh auf seine Outdoor-Qualitäten zu testen.
Auf unserem ersten Etappenziel angekommen, machten wir gleich eine Bergtour mit den Hunden, durch einen steilen Wald hinauf auf einen kleinen Aussichtsberg. Die neuen Schuhe waren natürlich mit dabei und oben angekommen war ich fasziniert davon, wie bequem sie mich nach oben gebracht haben.
In den folgenden Tagen, die uns von Italien ins Engadin und von dort aus in die französischen Seealpen bis ins Piemont führten, trug ich den Freizeitschuh von Doghammer beinahe jeden Tag. Bergauf wie bergab, durch Geröll, Matsch und nasse Wiesen. Es ging im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein, steile Wiesenhänge hinunter und einige Kilometer Forststraßen entlang. Was mich überraschte war, dass sich der Cork Traveller tatsächlich lange ungemein bequem trägt. Er rollt schön ab, vor allem wenn die Wege nicht zu steinig sind. Auch der Grip hat mich fasziniert. Die Sohle aus Gummi und Kork hat mich selbst bei erdigen Anstiegen nicht ins Rutschen gebracht. Vor allem dieser sichere Halt war etwas, was mich bei diesem Schuh beeindruckt hat. Einzig steile Abstiege durch feuchte Wiesen mag der Doghammer Kork Traveller nicht so gerne. Da kommt er schon mal ins Rutschen. Für anspruchsvolles Gelände habe ich die Schnellschnürung aus Gummi entfernt (eignen sich mehr für den Einsatz als Sneaker) und die Schnürsenkel aus Leinen eingefädelt. Die lassen sich nochmal fester zu schnüren und die Schuhe schauen gleich nochmal sportlicher aus.
Das Klima im Schuh war sehr angenehm, wobei ich sagen muss, dass es bei uns nicht sehr heiß war. Obwohl ich ihn lange trug, bildeten sich keine Gerüche und ich bekam keine Schweißfüße. Ich merkte, dass das Futter aus Merinowolle warm hält, denn auch als es mit den Temperaturen im Laufe des Urlaubs leider bergab ging, fühlten sich meine Füße darin pudelwohl. Nur bei besonders langen Wanderungen durch technisches Gelände wurde es mit dem Cork Traveller irgendwann doch etwas anstrengend. Nach fünf Stunden war ich froh, meine Füße aus den Schuhen unter die Dusche stellen zu können – ob das nur an den Schuhen lag kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Blasen oder Druckstellen gab es während meines ausgiebigen Tests mit diesem Freizeitschuh auf jeden Fall nicht ansatzweise.
Etwas was mich ebenfalls beeindruckt hat, war, dass meine anfängliche Skepsis, was die Strapazierfähigkeit angeht, absolut unbegründet war. Die Schuhe wurden zwar durch Schlamm und Nässe getrieben, die Füße blieben dabei aber sehr lange trocken. Nur strömenden Regen mögen sie nicht – nicht weil sie womöglich kaputt gingen, sondern weil es einfach nass wird. Zur Pflege: niemals in die Waschmaschine stecken, sondern nur mit einem feuchten Lappen reinigen, gröberen Schmutz unter dem Wasserhahn entfernen – an der Luft trocknen lassen und fertig.
Mein Testfazit zum Cork Traveller Freizeitschuh
Wenn es richtig heiß ist, dann kann es in dem Cork Traveller von Doghammer möglicherweise zu warm werden – ich kann ihn für die Zwischensaison, also im Frühling, Frühsommer und Herbst empfehlen. Auf nicht allzu technischen Wanderungen trägt sich der Schuh sehr bequem, rollt angenehm ab und er bietet Sicherheit auf felsigen und wurzeligen Untergründen. Die Schnürung kann zwischen normaler Schuhschnürung und Gummiband variiert werden und ist leichtgängig und flexibel anpassbar. Dazu sieht der Cork Traveller super aus, macht also beim Sightseeing, Museumsbesuchen und auf Städtereisen ebenfalls einiges her.
Den Doghammer Cork Traveller Freizeitschuh findest Du natürlich auch bei uns im Bergzeit Onlineshop!