Inhalt
- Leichte Blasen am Fuß behandeln
- Welche Hausmittel helfen bei Blasen an den Füßen?
- Blase am Fuß aufstechen oder nicht?
- Blase richtig aufstechen
- Was tun bei geplatzter oder offener Blase am Fuß?
- Blase am Fuß heilt nicht bzw. füllt sich immer wieder
- Blase am Fuß ist entzündet und/oder geschwollen
- FAQs zum Thema Blasen an den Füßen
- Wichtige medizinische Hinweise
Egal, welche Maßnahmen Du zum Vorbeugen getroffen hast und wie oft Du die Wanderschuhe oder Skischuhe schon getragen haben magst – manchmal hast Du einfach Pech und holst Dir trotzdem eine Blase am Fuß. Diese willst Du verständlicherweise schnell loswerden, solltest dabei jedoch darauf achten, sie richtig zu behandeln. Je nachdem, wie ausgeprägt die lokale Reaktion ist, gibt es dabei mehrere Möglichkeiten.
Lästig, aber oft nicht vermeidbar: Eine Blase am Fuß nach längeren Gehpassagen. Was hilft?
- Aufstechen: Ja oder nein? Lässt es sich vermeiden, solltest Du die Blase nicht anfassen. Eine aufgestochene Blase birgt ein erhöhtes Infektionsrisiko.
- Für welche Blasen eignet sich ein Blasenpflaster? Gerade, wenn die Blase schon etwas größer ist, liefern Blasenpflaster echte Vorteile: Sie polstern den Fuß schön ab und verhindern weitere Reibung.
- Erste-Hilfe-Maßnahmen zu Blasen am Fuß: Die wichtigste Regel: Ist die Blase noch intakt, versuche, die Reibung zu vermindern. Tape, Verbände oder spezielle Pflaster schaffen Abhilfe. Ist die Blase bereits geplatzt, ist die wichtigste Maßnahme das vollständige Entleerung und die anschließende gründliche Desinfektion.
Leichte Blasen am Fuß behandeln
Spürst Du auf der Tour erste Anzeichen einer sich anbahnenden Blase am Fuß wie zum Beispiel leichte Schmerzen, Reibung oder Rötung, so solltest Du diese Stelle abtapen, um die Reibung zu vermindern. Entweder nimmst Du hierzu etwas festeres Tape (zum Beispiel Leukotape aus der Apotheke) oder spezielle Blasenpflaster. Gerade bei kleineren Bläschen oder beginnenden Blasen kann dies Linderung verschaffen und reicht in vielen Fällen schon zur Behandlung aus.
Spezielle Blasenpflaster haben den Vorteil, dass sie die Wunde schön abpolstern und die Reibung deutlich reduzieren. Nachteil: Sie sind etwas teurer. Ein weiterer Vorteil aber ist, dass Du die Pflaster so lange auf der Blase lässt, bis sie von alleine abfallen. Bis dahin ist die Blase am Fuß in der Regel verheilt, so dass die Haut nicht mit abgerissen wird und keine neue Wunde entsteht.
Das einfache Tape hat den Vorteil, dass es etwas günstiger ist als Blasenpflaster und weniger dick aufträgt. Jedoch bringt es den Nachteil, dass es teilweise beim Entfernen die darunter liegende Haut mit abreißt. Gerade wenn sich im Verlauf doch noch eine richtige flüssigkeitsgefüllte Blase bildet, kann dies sehr unangenehm werden. Dann nämlich bietet die offene Wunde den perfekten Nährboden für Entzündungen.
Welche Hausmittel helfen bei Blasen an den Füßen?
Begibst Du Dich online auf die Suche nach Hausmitteln gegen Blasen, so wirst Du auf eine Vielzahl an Vorschlägen stoßen. Von Apfelessig bis Aloe Vera über Teebaumöl und Bittersalze gibt es unzählige Vorschläge. Allen gemeinsam ist die Idee, die Blase zu desinfizieren oder auszutrocknen. Ich persönlich befürworte es, die Blasen trocken zu verbinden oder ein Blasenpflaster zu verwenden, um vor einer möglichen Infektion zu schützen. Selbstverständlich wirken Hausmittel wie z.B. Kamillentee reinigend und können helfen – ich würde aber davon absehen, Blasen in ein Hausmittel einzuweichen und auf schnellere Heilung zu hoffen.
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Am besten bekommst Du gar nicht erst Blasen …
… also sorgst vor. Denn natürlich gibt es einige Punkte, auf die Du achten kannst. Tipps dazu findest Du in unserem Beitrag Blasen vorbeugen.
Neben gut eingelaufenem Schuhwerk macht die Socke einen großen Unterschied. Achte darauf, dass sie aus Funktionsmaterial (Kunstfaser oder Merino) ist und an den Problemzonen gepolstert – oder wähle ein doppellagiges Modell.
Blase am Fuß aufstechen oder nicht?
Bei sehr großen und stark schmerzenden Blasen am Fuß helfen oft selbst Blasenpflaster nicht mehr ausreichend und Du musst eine Entscheidung treffen. Entweder Du schonst Dich bzw. Deinen Fuß oder Du kannst die Blase aufstechen. Das verschafft zwar in der Regel die beste Linderung, bringt aber die Gefahr einer Entzündung mit sich, weshalb Du das Risiko im Einzelfall streng abwägen solltest.
Solltest Du also beim Skitourengehen, Laufen oder Wandern eine Blase öffnen? Wann immer möglich, solltest Du den Weg des Blasenpflasters wählen, um eine Infektion zu vermeiden!
Blase richtig aufstechen
Das Behandeln von Blasen solltest Du unter möglichst sterilen Bedingungen durchführen, um eine Infektion zu vermeiden. Daher unbedingt auf sterile Nadeln, saubere Desinfektion und sterilen Wundverband achten. Im Idealfall gehst Du beim Aufstechen der Blase – wenn unumgänglich – wie folgt vor.
- Hautstelle desinfizieren
Das Gebiet um die Blase herum großzügig mit Desinfektionsspray aus dem Erste-Hilfe-Set besprühen. Ab jetzt ist dieser Bereich für die Finger tabu und wird nur noch mit sterilen Gegenständen berührt.
- Blase öffnen
Anschließend eine sterile Einmal-Nadel (zum Beispiel in der Apotheke erhältlich) verwenden und damit die Blase am Unterrand öffnen.
- Blase entleeren
Um die Flüssigkeit zu entleeren, nimmt man einen sterilen Tupfer aus dem Erste-Hilfe-Set und streicht damit die Flüssigkeit zur eröffneten Stelle hin aus. Gegebenenfalls wird dieser Schritt wiederholt.
- Wundverband anlegen
Nun erfolgt der Wundverband – am besten mit einem Blasenpflaster, da dies erstens steril ist und zweitens Substanzen enthält, die die Wundheilung fördern. Das Pflaster kann je nach Größe und Lage mit zusätzlichem Tape oder einem kleinen Verband befestigt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass keine neuen Scheuerstellen entstehen.
Auf Tour musst Du häufig improvisieren. Wichtig ist es zu wissen, dass mit jeder Improvisation (zum Beispiel Nadel, die mit einem Feuerzeug erhitzt wurde) die Infektionsgefahr deutlich ansteigt.
Achtung: Auf keinen Fall solltest Du nach dem Aufstechen die Haut von der Blase entfernen, da diese weiterhin als Schutzschicht dient. Sie schützt die darunter liegende Haut erstens vor der mechanischen Belastung und damit vor Schmerzen und zweitens vor einer Entzündung. Auch auf Cremes, Salben etc. solltest Du nach Möglichkeit verzichten. Diese weichen die Haut zum einen zusätzlich auf und zum anderen entsteht durch die Feuchtigkeit ein guter Nährboden für Bakterien. Wann immer möglich solltest Du auf Mehrtagestouren abends die Füße trocknen – so gibst Du der Haut die Chance, sich zu regenerieren.
Bergzeit
Was tun bei geplatzter oder offener Blase am Fuß?
Prinzipiell ist eine offene Blase eine mögliche Infektionsquelle, da die natürliche Schutzschicht der Haut aufgehoben ist und sich diese selbst wieder regenerieren muss. Handelt es sich um kleine Blasen so reicht in der Regel eine gute Desinfektion und anschließend ein sauberes Pflaster oder ein entsprechendes Blasenpflaster. Anders sieht es bei sehr großen Blasen auf. Wenn sich diese eröffnen und großflächig offene Stellen bestehen, so solltest Du vorsichtshalber einen Arzt für einen professionellen Wundverband aufsuchen – gerade, wenn Vorerkrankungen wie Diabetes mit einer großen Infektionsgefahr bestehen.
Was tun bei Blutblase am Zeh bzw. Fuß?
Zunächst: Keine Panik. Im Prinzip ist eine Blutblase nichts anderes als eine „normale“ Blase, nur, dass hier zusätzlich ein benachbartes Blutgefäß verletzt wurde, was zu einer Ansammlung von Blut in der Blase führt. Auch hier solltest Du genau abwägen, ob Du das Risiko einer Infektion durch Aufstechen eingehen möchtest. Falls ja, folge der Anleitung oben zum Öffnen der Blase.
Blase am Fuß heilt nicht bzw. füllt sich immer wieder
Wenn sich Deine Blase am Fuß immer wieder füllt, so scheint es eine Ursache zu geben. Nicht passendes Schuhwerk, eine Fehlbelastung oder eine Fehlstellung des Fußes wie z.B. ein Hallux valgus können dafür verantwortlich sein. Bei chronischen Blasen empfehle ich daher ebenfalls eine ärztliche Vorstellung, um eine schwerwiegende Ursache auszuschließen. Die Blase selbstständig abzutragen, erhöht nur die Infektionsgefahr und behebt unter Umständen nicht die Grundursache.
Blase am Fuß ist entzündet und/oder geschwollen
Ob einen Blase entzündet ist, erkennst Du in der Regel an folgenden Anzeichen:
- zunehmender Schmerz (auch über die Blase hinausgehend)
- Überwärmung des Wundgebietes
- starke Rötung (auch über die Blase hinausgehend)
- Schwellung des umliegenden Gewebes
- eitrige Sekretion
Treten diese Symptome auf, so ist eine korrekte, ärztliche Behandlung notwendig, da sich eine Infektion ausbreiten kann. Im seltenen Falle kann sie auch zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen, die in Extremfällen lebensbedrohlich ist. Bei entzündeten Blasen ist unbedingt auf einen absolut sterilen Wundverband zu achten. Du solltest die Tour schnellstmöglich beenden und einen Arzt aufsuchen. Je nach Größe der Blase ist eine chirurgische Behandlung der Wunde oder eine antibiotische Therapie unumgänglich.
FAQs zum Thema Blasen an den Füßen
Wie lange eine Blase am Fuß bis zur Abheilung benötigt, ist schwer vorherzusagen. Kleinere Blasen trocknen meist innerhalb weniger Tage aus und heilen zügig ab. Sehr große Blasen können auch länger bestehen oder ohne eine Intervention gar nicht mehr abheilen, wenn sich zu große Flüssigkeitsdepots bilden.
Für das Jucken ist in der Regel eine Reizung der Umgebungshaut und der Haut über der Blase selbst verantwortlich. Durch die Reizung werden in der Haut chemische Botenstoffe ausgestoßen, die für den Juckreiz sorgen.
Das Pochen selbst ist meist ein Zeichen einer gesteigerten Durchblutung, oft kombiniert mit einer Schwellung im Gewebe. Das ist prinzipiell gerade bei einer frischen Blase per se nichts Schlimmes. Dennoch solltest Du natürlich auf die Signale Deines Körpers hören und bei weiteren Infektzeichen (Rötung, Schwellung, eitrige Sekretion, …) auf jeden Fall einen Arzt konsultieren.
Auf Wanderung gilt: Ist die Blase offen, solltest Du sie mit einem Blasenpflaster oder sterilen Wundverband vor Keimen schützen. Nach der Wanderung, auf der Hütte oder zuhause, kannst Du die Wunde auch mal an die Luft lassen – achte aber darauf, dass Deine Füße trocken und sauber sind.
Wichtige medizinische Hinweise
Wie bei allen medizinischen Fragestellungen kann nie eine Garantie gegeben werden – ein gewisses Restrisiko bleibt immer bestehen. Es gibt auch nie die eine, korrekte Behandlung für den jeweiligen Fall. Die oben beschriebenen Maßnahmen sind daher lediglich als Empfehlung und Hilfestellung gedacht. Die Verantwortung für die Entscheidung am Berg muss jeder selbst übernehmen.
In den Bergen und in abgelegenen Gegenden solltest Du im Zweifel immer die etwas vorsichtigere Entscheidung treffen, da selbst kleine Lappalien wie eine Blase am Fuß einen Abstieg bzw. den Rückmarsch unter Umständen deutlich erschweren können. Je nach Bedingungen bringst Du Dich dann in eine schwierige oder sogar bedrohliche Lage. Hier gilt es, eigenverantwortlich für Dich selbst und zusammen mit Deinen Begleitern zu entscheiden. Keine Tour ist so wichtig, dass Du sie unter Gefährdung der Gesundheit erzwingen solltest. Und die geplante Tour kannst Du zu einem anderen Zeitpunkt ohne Schmerzen an den Füßen auch viel besser genießen.